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Ein Netzwerk rund um unser Team – Warum und wie funktioniert das? Ein Interview mit Lisa Währer und Katharina Kurz

Unser Netzwerk an finanziellen Unterstützer*innen zählt mittlerweile 246 Personen. Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Bereichen – Sport, Politik, Medien, Gesellschaft und Wirtschaft – sind vertreten. Unsere Co-Gründerinnen Katharina Kurz und Lisa Währer sprechen im Rahmen der neuen Finanzierungsrunde über unser besonderes Konstrukt beim FC Viktoria Berlin. Das gesamte Gespräch kann kostenlos hier in der neuen Folge der Sportsidols Medienschau angehört werden.

 

Lisa I Wir möchten ein Netzwerk rund um das Team FC Viktoria Berlin aufbauen und haben dafür eine neue Finanzierungsrunde gestartet – ein Konstrukt, das man vor allem aus der Wirtschaft und der Start-up-Szene kennt. Kannst du das etwas genauer erklären?


Katharina I Berlin nennt sich zwar „Sporthauptstadt“, doch eigentlich ist es die Sporthauptstadt der Männer. In keiner großen Sportart gibt es ein etabliertes Fantum für Frauensport, das Tausende von Menschen anzieht. Deshalb haben wir uns gefragt, wie wir ein Frauenteam nachhaltig fördern können. Die Idee war, die Unterstützung und Finanzierung auf viele Schultern zu verteilen.


In vielen Projekten, die Frauen in den Vordergrund stellen, sind die Finanzstrukturen dennoch oft männlich dominiert – auch das wollten wir ändern. Anfangs haben wir bewusst mit dem Begriff „Investor*in“ gespielt, der im Männerfußball oft verpönt ist, weil wir zeigen wollten, dass Frauenfußball ein Business-Case sein kann.


Seit der ersten Runde vor zwei Jahren haben wir unser Netzwerk aktiviert und Menschen eingeladen, mit kleinen Beiträgen in den FC Viktoria Berlin zu investieren. Das Mindestinvestment beträgt 10.000 Euro, das Maximum 50.000 Euro – denn wir wollen vermeiden, dass Einzelpersonen dominieren. Im Vergleich zu anderen Start-up-Investments ist dies eine moderate Einstiegssumme.


So haben wir ein breites Netzwerk an Unterstützer*innen aus Sport, Medien und Start-ups aufgebaut, darunter Franziska van Almsick, Maria Höfl-Riesch und Anke Huber. Besonders erfreulich ist, dass viele Frauen zum ersten Mal investiert haben und dabei auch lernen, wie Investment funktioniert.



Mit der neuen Finanzierungsrunde sind 60 weitere Investorinnen hinzugekommen. Insgesamt haben wir nun 246 Investorinnen, die in einer GmbH organisiert sind – ein einzigartiges Modell, auch im Hinblick auf das Investor*innen-Management. Wir gehen bewusst neue Wege.


Credit: Kai Heuser, @heuserkampf


L I Absolut! Auch die Entscheidung, einen eher wirtschaftsorientierten Weg zu gehen, war sehr bewusst. Wir haben unser Ziel Bundesliga mit einem Amateurteam begonnen, das kaum Infrastruktur hatte. Schnell war klar, dass dies nicht durch Spendenaktionen finanziert werden kann. Für professionelle Strukturen brauchen wir finanzielle Mittel. Möchtest du mehr darüber erzählen, wofür wir die Gelder einsetzen?


K I Für uns ist es essenziell, unseren Spielerinnen Verträge anzubieten und schrittweise weiter zu professionalisieren. Anfangs haben wir das als Aufwandsentschädigung bezeichnet, was uns jedoch ermöglichte, die Spielerinnen über die Berufsgenossenschaft abzusichern. Besonders im Amateurfußball ist das wichtig, denn auch hier gibt es schwere Verletzungen, die eine adäquate Betreuung erfordern.


Wir haben unser Trainer*innenteam erweitert und die gesamte Teamstruktur professionalisiert – von Buchhaltung bis Social Media. Diese Investitionen sind notwendig, um den Frauensport zu professionalisieren. Wir möchten, dass es für junge Mädchen und Frauen normal ist, Profisportlerin zu werden und davon leben zu können. Aktuell gibt es zwar einige Vereine, die große Gehälter zahlen, doch die meisten Spielerinnen müssen an ihre Karriere nach dem Sport denken, da die Gehälter oft niedrig sind.


Deshalb brauchen wir mehr Aufmerksamkeit, mehr Zuschauer*innen und Unternehmen, die in diesen Bereich investieren, um ihn gemeinsam weiterzuentwickeln.

L I Die kommenden Jahre werden entscheidend sein. Es herrscht mittlerweile ein Verständnis dafür, dass Investitionen notwendig sind, um am Ende profitabel zu werden. Das ist im Frauenfußball lange vernachlässigt worden. Viele haben zwar erkannt, dass Potenzial vorhanden ist, doch erwartet, dass sich der Frauenfußball alleine etablieren würde. Nun wird zunehmend klar, dass man investieren muss, um das Wachstum zu fördern.


Alle Akteurinnen – Vereine, Spielerinnen, Verbände und Medien – müssen daran arbeiten, das Produkt professionell zu gestalten und die notwendige Infrastruktur zu schaffen. So bin ich überzeugt, dass sich diese Investitionen auch für unsere Investorinnen auszahlen werden, denn Studien zeigen das Potenzial und die Nachfrage. Jetzt gibt es auch noch ein anderes Konstrukt, was viel in den Medien ist. Nämlich St. Pauli, die mit einer Genossenschaft an den Start gehen. Warum haben wir uns damals gegen das Genossenschaftsmodell entschieden?

K I St. Pauli setzt mit der Genossenschaft auf seine breite, solidarische Fan-Basis und die dahinterstehende soziale Bewegung. Das passt hervorragend zu ihnen. Bei uns hingegen gab es eine solche Fan-Basis noch nicht. Stattdessen haben wir auf größere Beträge gesetzt und wollten bewusst das Thema Frauensport als Business Case etablieren.


Wenn man sich die Medienrechte der Männer ansieht, die Bundesliga-Vereinen immense Summen einbringen, dann erkennt man, wie weit der Frauenfußball noch entfernt ist. Unser Ziel ist es jedoch, nicht den Männersport zu kopieren, sondern einen eigenen Frauenfußball zu gestalten – vom Stadionerlebnis bis zur Wirtschaftlichkeit. Wir haben zwar noch nicht auf alles Antworten, aber wir sind auf einem guten Weg und vernetzen uns mit vielen weiteren Akteur*innen.


L I Was müssen Interessierte tun, um Teil des Netzwerks zu werden?


K I Wer noch einsteigen möchte, kann uns gerne unter investors@fcviktoria.com kontaktieren. Wir haben im sogenannten First Closing bereits über 700.000 Euro gesammelt und planen, bis Mitte der Rückrunde die verbleibende Summe zu erreichen. Es bleibt spannend!


L I Also stay tuned!

 






Die gesamte Folge mit Lisa und Katharina über weiteren Schlagzeilen aus der Welt des Sports jetzt hier hören!

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