Im Spotlight: Gina Schüller!
- Anna Höfker
- 25. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Unsere Nummer 20, Gina Schüller, ist erst in der Winterpause vom schwedischen Erstligisten Djurgårdens IF zu uns gestoßen. Anfang April hat sie dann im Heimspiel gegen Magdeburg ihr Debüt im Tor für den FC Viktoria Berlin gegeben. Im Spotlight spricht sie über ihre Zeit in Schweden, ihren neuen Alltag zurück Zuhause und ihre liebsten Routinen, um den Leistungssport mit ihrem Studium, Nebenjob und zwei Hunden zu meistern.

Gina, du hast insgesamt acht Jahre (!) in Leipzig gespielt. Dann hat es dich im letzten Sommer für ein halbes Jahr in die erste schwedische Liga nach Stockholm zu Djurgardens IF verschlagen. Warum das Abenteuer Ausland?
G I Das Kapitel Stockholm/Schweden kam tatsächlich sehr spontan. Ich wusste zu dem Zeitpunkt damals schon, dass es für mich in Leipzig nicht für eine weitere Saison weitergehen wird. Ich war aber ziemlich entspannt, was das Thema ‚neue Herausforderung‘ anging. Dann kam plötzlich und unerwartet der Anruf von meinem Berater, dass ein schwedischer Club sofort eine Torhüterin braucht. Da das Transferfenster nicht mal mehr eine Woche geöffnet war, hatte ich nicht lange Zeit darüber nachzudenken. Also habe ich kurzerhand zugesagt und bin wenige Tage nach diesem Anruf nach Stockholm geflogen. Es war also sehr ungeplant und überraschend. Durch die Kurzfristigkeit war es dann natürlich auch unfassbar schwer und emotional für mich, Abschied von meinem langjährigen Team bei RB zu nehmen. Aber ich glaube, dass Dinge aus bestimmten Gründen passieren. Weil es genauso sein soll, möchte ich diese Erfahrung niemals missen und bin froh diesen Schritt gegangen zu sein.
Jetzt bist du zurück Zuhause! Du wohnst in Leipzig, pendelst mehrmals die Woche zu unserem Training nach Berlin. Wie können wir uns einen typischen Tag bei dir vorstellen?
G I Puh, ein typischer Tag – gar nicht so leicht zu sagen, weil trainingsfreie Tage natürlich anders ablaufen als Trainingstage in Berlin. Aber ich versuch’s mal: Montags trainieren wir individuell, nicht im Team. Der Tag startet mit einer Runde mit meinen Hunden, danach fahre ich zu meinem alten Trainingsgelände, wo ich selbst noch bei den Einheiten der Torhüterinnen aus den 1. Frauen assistiere oder diese sogar auch mal leiten darf. Im Anschluss steht mein eigenes Krafttraining an, bevor ich zuhause eine kurze Pause habe. Dann geht’s gemeinsam mit meiner Freundin und den Hunden wieder raus, entweder spazieren oder in den Garten. Am Nachmittag betreue ich zwei Trainingsgruppen von Nachwuchs-Torhüterinnen, abends bin ich meistens gegen 19 Uhr wieder Zuhause. Dann gibt’s Abendessen, ein bisschen Quality Time zu zweit und mit den Hunden, bevor wir relativ früh ins Bett gehen.
An Team-Trainingstagen bei Viktoria sieht mein Alltag ein bisschen anders aus: Vormittags arbeite ich in einem Fitnessstudio. Das ist der praktische Teil meines dualen Studiums. Wenn’s dort mal ruhiger ist, nutze ich die Zeit für Uni-Aufgaben, bevor ich mich mit dem Zug und Rad auf den Weg nach Berlin zum Training mache. Die Rückfahrt wird zur kleinen Auszeit oder für ein bisschen Recherche für meinen Nebenjob bei „The Rise of Women’s Football“ genutzt. Zuhause wartet meine Freundin dann meist schon mit dem Abendessen und bevor es ins Bett geht, geht’s nochmal eine Runde mit den Hunden raus.
Aber nicht jeder Tag ist so vollgepackt – zum Ende der Woche wird’s oft etwas ruhiger und ich habe mehr Zeit für mich.
Wie bekommst du alles unter einen Hut? Was ist deine liebste Routine in diesem vollgepackten Alltag?
G I Das A und O ist die Planung und Organisation der Woche. Meine Freundin und ich wohnen zusammen, sprechen uns ab, halten uns gegenseitig den Rücken frei und dann funktioniert das alles sehr gut. Meine liebste Routine im Alltag ist der Mix aus Torwarttraining geben und Torwarttraining bekommen. Ich habe gemerkt, seitdem ich mich auch mit der Trainerinnen-Seite des Trainings beschäftige, denke ich im Training etwas anders und habe Bewegungsabläufe und Positionierungen präsenter im Kopf. So kann ich alles besser umsetzen und mich selbst besser korrigieren.
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