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Business Trend Nachhaltigkeit

Wenn Stadien Auf- und wieder Abbauen so im Trend liegt, dann, weil heutzutage nichts so wichtig ist wie Flexibilität und Nachhaltigkeit. Weniger Material bedeutet auch weniger CO2. Aspekte wie Umwelt- und Klimaschutz, Gemeinwohlorientierung und soziale Nachhaltigkeit spielen auch eine immer größere Rolle bei Unternehmensgründungen. Der aktuelle Green Start-Up Monitor zeigt: Grün, grün, grün sind viele Gründungen! In Deutschland gibt es mehr grüne Start-Ups als je zuvor. 35 Prozent der befragten Unternehmen sind grüne Start-Ups. Im Vorjahr lag der Anteil noch bei 29 Prozent. Nachhaltigkeit ist übrigens auch einer der deutlichsten Trends bei der Unternehmensgründung von Frauen. Der Gründerinnenanteil bei grünen Start-Ups liegt mit 23 Prozent höher als unter nicht-grünen Start-Ups (18 Prozent).

Da reihen wir uns auch ein. Bei unserem Viktoria fem-led Start-Up ist Nachhaltigkeit ein zentrales Thema. Auf allen Ebenen. Sei es im Office, da kriegen wir es schon papierlos hin, bei unseren Tickets, die sind digital im Wallet oder beim Merchandise, da setzen wir auf nachhaltige und faire Produkte. Und natürlich wollen wir noch mehr. Die Frage: Was können wir verändern, was können wir besser machen? - ist eine Dauerläuferin bei uns im Kopf. Also da kommt was von uns, stay tuned. Und wir sind mit unserer Willenserklärung nicht allein. Rund vier Fünftel aller Start-Ups in Deutschland wollen eine gesellschaftliche oder ökologische Wirkung erzielen. Doch ist das Wollen auch Können? Bei der Finanzierung tun sich grüne Start-Ups schwer. Kapital beschaffen ist laut Start-Up Monitor bei 46 Prozent der grünen Start-Ups eine der zentralen Herausforderungen. Grüne Start-Ups bekommen seltener Finanzierungen von Business Angels, dafür aber häufiger staatliche Fördermittel.


Luft nach oben

Als grüne Start-Ups gelten übrigens Gründungen, die den Schutz von Umwelt, Klima und Ressourcen als zentrale Unternehmensstrategie sowie Teil der Key Performance Indicators (KPIs) benennen. Ganz schön viel Wirtschafts-Bla-bla, nicht wahr? Vor allem vor dem Hintergrund, dass nur ein Teil der grünen Start-Ups ihre Nachhaltigkeit voll und ganz mit Daten und Fakten belegen können. Auf grüne Start-Ups trifft das mit 27 Prozent aber immerhin häufiger zu als auf andere Gründungen (sieben Prozent). Doch die Frage ist, wer macht dabei in einer Stadt wie Berlin mit, die den Volksentscheid Klima abgewürgt hat? Und inwiefern ist die Sportbranche bereit, mehr für Nachhaltigkeit und Klima zu tun?


Nachhaltigkeit im Fußball

Denken wir nur mal an Rasenheizungen und die Insektengräber namens Flutlichtanlage. Dazu kommt die An- und Abreise der Fangruppen und die Müllberge nach einem Spiel. Wie viel CO2 dabei zusammenkommt, wissen viele Bundesliga- und Zweitligavereine nicht mal. Zwei Drittel, um genau zu sein, haben keinen blassen Schimmer (Stand August 2022). Das zeigte eine Umfrage der ARD-Radio-Recherche-Sport und der Sportschau unter allen 36 männlichen Profi-Klubs.

Wohin mit dem Müll im Stadion?


(Credit: Imago Sport)









Dabei gehört die Messung des CO2-Fußabdruckes eigentlich zu den von der DFL verabschiedeten Nachhaltigkeitskriterien. Im Mai 2022 wurde schließlich ein eindeutiges Bekenntnis zu Nachhaltigkeit in all ihren Dimensionen (ökologisch, ökonomisch, sozial) in die Präambel der Satzung des DFL e.V. aufgenommen. Bis März dieses Jahres hatten die Clubs Zeit, ihre Messungen nachzuholen.


Vorbild England

Die britische Organisation „Sport Positive“ hat 2021 die erste Öko-Tabelle für die Fußball-Bundesliga erstellt. Unter verschiedenen Gesichtspunkten wird hier die Nachhaltigkeit der Vereine bewertet. Unter anderem: Nutzung erneuerbarer Energien, Energie-Effizienz, nachhaltige Mobilität, Verzicht auf Einweg-Plastik, Wasser-Effizienz, pflanzliche Verpflegung sowie das Gesamt-Engagement für das Thema Nachhaltigkeit. Während dort also die Klimafreundlichkeit der Vereine bewertet wird, gibt es in der englischen Premier League ein Ranking, bei dem auch das klimafreundliche Verhalten der Fans berücksichtigt wird. Die Planet League ist eine Initiative, die Fußball-Anhänger*innen zu mehr Klimaschutz ermutigt. Für klimafreundliche Taten gibt's Punkte für den Lieblingsclub. Ein Stadionessen ohne Fleisch gibt einen Punkt. Die eigene Sportbuchse und den Fan-Schal im Energiesparmodus mit Bio-Waschmittel waschen: ein Punkt. Im Garten oder auf dem Balkon eigene Kräuter und Salat anbauen oder nachts Elektrogeräte abschalten, gibt sogar zwei Punkte.


Forest Green Rovers – der grünste Klub der Welt

Als absolutes Role-Model in Sachen nachhaltiger Fußball gilt der Verein Forest Green Rovers in der EFL League One, der dritthöchsten Liga in England.

(Credit: FGR)


FGR wurde von der UN als erster CO2-neutraler Club der Welt anerkannt. Denn dort nutzt man Öko-Strom, das Essen im Stadion ist vegan und der Mannschaftsbus fährt elektrisch. Außerdem soll demnächst ein modernes Stadion aus Holz entstehen. Mehr über den Klub Forest Green Rovers gibt es in diesem Beitrag.

Na klar kann man sagen, dass ist alles Promo für das Ökostrom-Unternehmen von Klub-Besitzer Dale Vince. Doch dort hat man offenbar verstanden, dass jeder und jede etwas zum Klimaschutz beitragen kann und muss. Denn der Sport bedroht das Klima und das Klima bedroht den Sport. Das wissen auch unsere deutschen Nationalspielerinnen. Die DFB-Frauen entschieden sich bewusst für den Zug und gegen den Flieger, als sie nach dem Länderspiel im niederländischen Sittard Anfang April nach Nürnberg reisen mussten, wo das Duell mit Brasilien anstand. Zuganreise anstatt zu fliegen? Für Paris Saint Germain-Spieler Kylian Mbappé unvorstellbar. Er konnte sich in einer Pressekonferenz im vergangenen September über eine solche Idee nur kaputt lachen. Ein Beitrag vom Deutschlandfunk zeigt, an welchem Bewusstsein angesetzt werden muss. Mehr zum Thema Klima und Sport gibt es auch in dieser Doku.

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