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Gender Pay Gap: Gleicher Lohn ist keine Verhandlungssache

Gleiches Geld für gleiche Arbeit - das hat das Bundesarbeitsgericht in Erfurt in einem Grundsatzurteil entschieden. Frauen haben Anspruch auf die gleiche Bezahlung wie männliche Kollegen - auch dann, wenn Männer bessere Gehälter ausgehandelt haben.


Geklagt hatte eine Mitarbeiterin eines Metallunternehmens in Meißen, als sie feststellte, dass zwei männliche Kollegen deutlich höhere Gehälter erhielten als sie. Der Arbeitgeber habe "die Klägerin aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt", urteilte das Gericht.


Frauen verdienen in Deutschland im Durchschnitt 18 Prozent weniger als Männer. Rechnet man diesen Wert in Tage um, so arbeiten Frauen insgesamt 66 Tage des Jahres umsonst, heißt es in einem Kommentar von Zeit-Autorin Sarah Kohler.


Diese geschlechtsspezifische Ungerechtigkeit (Gender Pay Gap) entsteht zum Teil auch dadurch, dass Frauen häufiger in schlechter bezahlten Branchen arbeiten - zum Beispiel in sozialen Berufen, wie der Pflege oder Kinderbetreuung - und sobald eigene Kinder da sind, häufiger in Teilzeit gehen. Bei vergleichbarer Qualifikation, Arbeit, Arbeitszeit und Erwerbsbiografie liegt die Entgeltlücke - dem sogenannten "Gender Pay Gap" - immer noch bei sieben Prozent. Laut Gender Gap Report 2022 dauert es bei gleichbleibender Entwicklung 132 Jahre bis zur Gleichstellung.


Im Fußball ist der Gender Pay Gap noch krasser. Die Siegprämien der Frauen wurden bei der EM im vergangenen Jahr zwar von 37.500 auf 60.000 Euro angehoben - die Männer hätten im Falle eines Titelgewinns bei ihrer EM allerdings je 400.000 Euro abgesahnt. Während das kanadische Nationalteam auf die Barrikaden geht und die gleiche Bezahlung vom Verband fordert, haben die Nationalspielerinnen in den USA, der Schweiz und Spanien bereits Historisches erreicht: Sie werden in Zukunft genauso bezahlt wie die Männer. Davon können die DFB-Frauen wohl auch bei der diesjährigen WM nur träumen. DFB-Kapitänin Alexandra Popp sieht keine Chance, dass die deutschen Fußballerinnen im Sommer die gleichen Prämien bekommen wie die Männer zuletzt in Katar: "Das ist ja eine never-ending Story. Wir reden hier nicht von Equal Pay. Davon sind wir jetzt erstmal noch echt weit entfernt."

Bei uns in Deutschland, dem Land der Quotenfrauen und Rabenmütter gibt es noch viel zu tun, sagt auch Viktoria Co-Gründerin Felicia Mutter. Sie wurde vom Netzwerk BeyondGenderAgenda in die "Top 100 Women for Diversity in 2023" aufgenommen. Gerade im Sport seien die patriarchalen Strukturen besonders zementiert und Männer dominieren, so Mutterer.


"Stichwort ‘Sporthauptstadt Berlin’ - gemeint sind die Männerteams von Union, Hertha, Eisbären, Alba, Füchse, BR Volleys. Sport ist bis zuletzt eine richtige Männerbastion gewesen.”

(Credit: Filiz Serinyel)




Was unsere ehemalige Nationalspielerin und Viktoria Co-Gründerin Ariane Hingst zu Fair Pay im Fußball sagt, hörst du übrigens im Podcast unseres Sponsors Stepstone.



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