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Marie-Louise Eta ist erste Co-Trainerin eines Deutschen Männerprofivereins

Nach dem Ende der Urs-Fischer-Ära vertraut der 1. FC Union Berlin seine Krisen-Mannschaft einer Frau an. Seit Ende November sitzt Marie-Louise Eta als Co-Trainerin an der Seitenlinie der 1. Herrenmannschaft!


Die 32-Jährige hatte zuletzt die U19-Junioren des Vereins trainiert und ist selbst ehemalige Bundesliga-Spielerin. Zwischen 2008 und 2018 spielte sie für Turbine Potsdam, den Hamburger SV, den BV Cloppenburg und Werder Bremen. Von der U15 bis zur U23 spielte sie in deutschen Juniorinnen-Nationalmannschaften.


Foto: Sabine Gudath / IMAGO


Ihre Karriere als Trainerinbegann bei den U15-Jungs von Werder Bremen. 2021 wechselte sie zum DFB - als Co-Trainerin der weiblichen U-15-Nationalmannschaft. Das reichte anscheinend nicht, um von allen Menschen im Fußball-Business respektiert zu werden.




Kurz nach Etas Ernennung als Co-Trainerin der männlichen Union-Profis Mitte November spottete der frühere Lewandowski-Berater Maik Bartel in einem Post auf X (ehemals Twitter)über die neue Co-Trainerin. Sie müsse ja auch mal zu den Spielern in die Kabine, hieß es dort. Und weiter: “Bitte nicht noch den Deutschen Fußball der Lächerlichkeit preisgeben.” Es reiche, dass man die Mannschaftshiercharchie schon mit den Transfers komplett zerstöre, so Barthel, es brauche nicht noch andere Storys.

Kurze Zeit später löschte er sein Statement und ruderte zurück. In einem neuerlichen Post schrieb er, eine Co-Trainerin zum Thema zu machen, werde dem FCU nicht helfen.










Was Barthel dabei übersah: Der 1. FC Union machte Marie-Louise Eta nicht zum Thema, sondern zur Co-Trainerin. Wer ein Thema daraus machte, war Barthel selbst. Und das mit Konsequenzen: Einer seiner Klienten feuerte ihn. Potsdamer Nationalspieler Kevin Schade trennte sich von Barthel, weil er dessen “Gedankengut absolut nicht teile”. Kevin Schade erwies sich damit als echter Feminist. Er stehe für “Offenheit, Gleichberechtigung und Vielfalt”.






Im Kicker entschuldigte sich Maik Barthel für den misslungenen Post: “Es war niemals mein Ziel, Frau Eta in den Mittelpunkt meiner Nachricht zu stellen oder sie zu diskreditieren. Mir ist bewusst, dass das aber durch meine unangebrachte Wortwahl so rüberkam. Das tut mir Leid“.

Welche Sensation dabei völlig ins Abseits geriet: Marie-Louise Eta ist die erste weibliche Co-Trainerin der Bundesliga-Geschichte. Es hat also 60 Jahre gedauert, bis eine Frau für diese Position besetzt wurde. “Die Fußballlehrerin im Haifischbecken” titelte der Spiegel schon. Bleibt zu hoffen, dass ihr Kommentare à la Maik Barthel in Zukunft erspart bleiben und sie einfach ihren Job machen kann. Und das ist nun mal Fußball.

Der FC Viktoria Berlin sagt: Herzlichen Glückwunsch, Marie-Louise Eta und toitoitoi im Kampf gegen den Abstieg!



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