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  • Erste Saisonniederlage im Topspiel gegen Union

    Immer wieder mit Spannung erwartet, immer wieder richtungsweisend für die Liga: Die Spiele der Viktoria gegen Union Berlin sind immer ein Highlight. So war auch dieses Auswärtsspiel früh ausverkauft und gut gefüllt mit 1.500 Zuschauer*innen, die der brennenden Sonne trotzten. Die Bedeutung des Spiels sah man den Spielerinnen auf dem Platz an - und den Respekt ebenfalls. Union will wie Viktoria in die Bundesliga, rüstet entsprechend auf und leistet sich ein entsprechend bezahltes Profiteam. Chancen sind Mangelware Zu Beginn hatte Viktoria mehr vom Spiel, machte früh Druck, sodass Union kaum aus der eigenen Hälfte kam. Danya Barsalona suchte von rechts aus einige Male Kim Urbanek auf halbrechts oder im Zentrum - jedoch ohne Glück. Zu ungenau war das Spiel in der Offensive, zu wenig zu Ende gedacht wirkten die Angriffe. Union auf der anderen Seite machte es schlau: Sie nutzten kleinere Fouls, um den Spielfluss zu stören, setzten gut nach und gewannen oft die zweiten Bälle. Das Spiel stagnierte also lange im Mittelfeld, entsprechend wenige Chancen sprangen heraus. Lediglich mit einem Schuss knapp übers Tor nach einer Ecke wurde die Viktoria zwingend gefährlich (17.). Schneller Freistoß bringt Union in Führung Zur Halbstundenmarke wurde jedoch Union mutiger - und das erfolgreich. Dina Orschmann verpasste zunächst noch das Tor mit einem Schuss von rechts (26.), verwandelte aber wenig später zum 1:0 für Union. Ein langer Ball in die Spitze fand Orschmann fast allein in der Offensive. Die erstmals von Beginn an spielende Anouk Dekker konnte sie nicht aufhalten und Orschmanns Lupfer über Torhüterin Inga Buchholz hinweg landete im Netz (27.). Viktoria wirkte im Anschluss wie von der Rolle, aus dem Spiel heraus ging wenig, also mussten Standards herhalten. Kapitänin Marlies Sänger zog einen Freistoß aus guter Position von links zu weit am Tor vorbei ins Nichts (34.), wenig später verpasste Aylin Yaren nach Freistoß ebenfalls das Tor (36.). Da durch das Zentrum wenig ging, setzte sich Louise Trapp auf rechts mal mit Tempo nach vorne durch. Ihren Schuss parierte die Union-Torhüterin Melanie Wagner unzureichend, ihre Kolleginnen in der Defensive klärten jedoch (39.). Union kommt stärker aus der Kabine In der zweiten Hälfte hätte es eine deutliche Steigerung gebraucht - doch die zeigte leider Union. Die Eisernen liefen noch früher an, zeigten enorm gutes Pressing und kamen direkt zu Torschüssen durch Nour Youssef (47.) und Athanasia Moraitou (49.). Viktoria fand erst nach etwa einer Stunde Spielzeit wieder zurück ins Spiel. Ein toller Schuss von Urbanek hätte der Ausgleich sein müssen, doch Unions Torhüterin Wagner parierte (65.). Auch Buchholz im Tor der Viktoria wurde wieder gefordert, hielt den Freistoß von Lisa Heiseler von links aber gut (66.). Das Spiel verflachte in der Folge zunehmend, viele Fouls auf beiden Seiten sorgten für ständige Unterbrechungen. Gegen Ende des Spiels drehte Viktoria noch einmal auf, es führte jedoch zu nichts. Sänger verpasste gleich doppelt den Ausgleich, jeweils nach einer Flanke von rechts schoss sie einmal über das Tor (78.) und traf einmal die Latte (91.). Mit 1:0 gewinnt also Union Berlin das Spitzenspiel der Regionalliga Nordost. Die Köpenickerinnen stehen somit auf Platz eins der Tabelle, vor Carl-Zeiss Jena II. Viktoria steht auf dem dritten Platz mit einem Punkt hinter Jena, punktgleich mit Hertha BSC. Gegen die Herthanerinnen geht es für Himmelblau in zwei Wochen. Zuvor steht das nächste Heimspiel an. Am Sonntag, den 24. September, sind die Aufsteigerinnen von Fortuna Dresden im Stadion Lichterfelde zu Gast.

  • Depressionen im Sport: Das Limit von Kopf und Körper

    Heute geht es um den vielleicht schwierigsten Gegner im Sport - um den Gegner im Kopf. In Deutschland sind jedes Jahr etwa 27,8 Prozent der erwachsenen Bevölkerung von einer psychischen Erkrankung betroffen. Das entspricht rund 17,8 Millionen Menschen. Denn: Jede*r mit einer Psyche, kann psychisch krank werden. Also alle von uns. Darunter sind natürlich auch Sportler*innen. Nils Petersen (zuletzt FC Freiburg) hat seine Karriere nach der letzten Saison beendet und berichtet in seinem Buch “Bankgeheimnis - Selbstgespräche eines Fußballprofis” von seinen psychischen Problemen. "Wir Fußballer werden ja immer damit in Zusammenhang gebracht, dass es uns immer gut geht", sagte Petersen zum SWR Sport. "Weiße Schuhe, gegelte Haare. Aber da ist eben nicht alles immer rosarot." Diese Erfahrung hat auch Profi-Fußballerin und Ex-Nationalspielerin Carina Schlüter gemacht, wie sie in der ARD-Doku “Was uns wirklich bewegt: Mentale Gesundheit im Sport” berichtet. Sie sagt: “Die Depression ist die schlimmste Verletzung, die ich jemals hatte”. Doch sie hat es geschafft! Aus der Klinik in die Champions-League. (Credit: ARD Doku) Den Gegner im Kopf kenne auch ich nur zu gut. Ich habe eine wiederkehrende Depression. Niedergedrückte Stimmung oder Gefühlsleere und Antriebslosigkeit sind nur zwei der zahlreichen Symptome. Was mich als begeisterte Hobbyathletin zusätzlich fertig macht, ist das Symptom der psychomotorischen Hemmung. Beim Ausdauertraining macht sich eine lähmende Verlangsamung meiner Bewegungsabläufe bemerkbar, als würde ich Gewichte hinter mir herziehen. Ich muss jeden Schritt und jeden Atemzug denken und aus mir herauspressen. Als würden die Signale aus dem Gehirn nicht in den Muskeln ankommen, meine Beine fühlen sich dann völlig leer an. (Credit: Mateo @behindraw) Diese Trainingserlebnisse sind traumatisch. Sie gleichen einem Kontrollverlust über den eigenen Körper. Anschließend verspüre ich tagelang diffuse Schmerzen, als wäre mein Körper ein Korsett aus Muskelkater. Trotzdem versuche ich meine sportlichen Aktivitäten während depressiver Episoden so gut es geht aufrechtzuerhalten, da Sport eine meiner wichtigsten Bewältigungsstrategien ist. Allerdings ist an manchen Tagen nicht mal mehr ein langsamer Spaziergang ohne völlige Erschöpfung möglich. Wie schaffen das Menschen, deren Job der Sport ist?!? Ex-Nationalspielerin und Profi-Fußballerin Carina Schlüter kennt die Depression nur zu gut. Bei ihr standen aber ganz andere Symptome im Vordergrund. Über Monate hinweg litt sie unter Schlafstörungen und schlief nur noch maximal drei Stunden pro Nacht. Zu dieser Zeit war die Torhüterin beim FC Bayern München unter Vertrag und laborierte an einer Knieverletzung. (Credit: @sampics) An Genesung war für Carina Schlüter in der Reha nicht zu denken, denn zu Schlafstörungen gesellten sich endlose Grübelschleifen. “Schuldgefühle, die aus dem Nichts kamen, private Belastungen, dann der Reha-Verlauf und dass ich nicht bei der Mannschaft sein konnte... Unheimlich viele Themen sind irgendwie auf mich eingeprasselt und ich wusste einfach nicht wohin damit”, berichtet Carina. “Und dann dieses für Leistungssportler typische Denken: Es muss mir gut gehen! Ich darf das nicht zeigen, ich muss das irgendwie runterschlucken. Ich habe alle Probleme, die ich hatte, klein geredet und gesagt, anderen Leuten geht es viel schlechter. Warum habe ausgerechnet ich jetzt die Erlaubnis, dass es mir schlecht gehen darf? Die Depression ist weder eingebildet noch eine Waschlappenkrankheit. Es ist eine Störung des Denkens, Fühlens und Handelns und hat eine neurobiologische Grundlage. Die Informationsweiterleitung von einer Hirnzelle zur anderen funktioniert zum einen mittels elektrischer Impulse, zum anderen durch Nervenbotenstoffe - sogenannten Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin, Adrenalin oder Noradrenalin. Diese haben Einfluss auf unseren Antrieb, unser Verhalten und auf das emotionale Befinden. Bei psychischen Erkrankungen ist dieser Botenstoffwechsel im Gehirn verändert. Das hat bei mir wie beschrieben auch eine Retardierung als Begleitsymptom zur Folge, also insgesamt verlangsamte Bewegungen und einen verlangsamten Gang. An “Laufschuhe anziehen und los” oder gar Tempotraining ist in solchen Momenten nicht zu denken. Dazu kommen eine reduzierte Mimik, also eine Verlangsamung oder Versteinerung des Ausdrucks in meinem Gesicht, eine leise und langsame Sprache oder eine gebeugte Körperhaltung. Als würde ich von einer unsichtbaren Last gebremst oder niedergedrückt. Daher auch der Name “Depression” - vom lateinischen “deprimere”, was so viel bedeutet wie “niederdrücken”. Das bezieht sich nicht nur auf die Stimmung, sondern mitunter eben auf den gesamten Körper. Das Gegenteil der Retardierung bzw. psychomotorischen Hemmung ist die Agitation, also die psychomotorische Erregung. Betroffene bewegen sich dann sehr viel mehr und vor allem unkontrollierter, fast rast- und ziellos, wie ein Tiger im Käfig. Psychomotorische Störungen werden bei Menschen mit Depressionen häufig als Symptom beobachtet. In der großen Star*D-Studie hatten 60–70 Prozent der Patienten mit Depression eine psychomotorische Störung. Die Bremse im Hirn Prof. Dr. med. Sebastian Walther ist Chefarzt und stellvertretender Direktor am Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Bern. Er erforscht, was genau im Gehirn von depressiven Menschen passiert, wenn die gewohnten Bewegungsabläufe gestört sind. (Credit: www.neuroscience.unibe.ch/) Prof. Sebastian Walther und sein Team messen bei Menschen mit Depression mit Hilfe von Aktometrie die Bewegungsgeschwindigkeit und -menge. Diese Untersuchungen werden mit Magnetresonanztomographie vom Kopf kombiniert, um zu sehen, was während der Tests im Gehirn passiert. “Das motorische System - also die Hirnregionen, die für Bewegungsplanung und -ausführung zuständig sind - sind bei Menschen mit Depressionen generell verändert”, beobachtet Prof. Walther. “Bei depressiven Patienten, die verlangsamt sind, herrscht eine Art Überaktivität in diesen Bereichen. Das Gehirn ist damit beschäftigt, unentwegt Handlungen zu planen, aber der Körper führt die Bewegung nicht wie geplant aus.” Hier kommt die Mind-Muscle-Connection ins Spiel. Unser Gehirn und unsere Muskulatur sind miteinander verknüpft. Will man beispielsweise den Bizeps anspannen, muss das Gehirn Signale über das zentrale Nervensystem an den Muskel senden. Diese Impulse sorgen für eine Kontraktion. Die Qualität dieser Mind-Muscle-Connection steuert die Intensität der Muskelarbeit. Doch das scheint bei psychomotorisch gehemmten Menschen nicht wie gewohnt zu funktionieren. Das Hirn gibt zwar Gas, allerdings bei gleichzeitig angezogener Handbremse. Diese Veränderungen und Abläufe kann man sichtbar machen und messen, aber die Ursachen dafür sind noch immer ein Rätsel. Eine Theorie ist, dass es sich um eine Veränderung im Dopamin- bzw. GABA (Gamma-Aminobuttersäure)-Haushalt handeln könnte, die die Psychomotorik beeinflusst. Allerdings ist die Forschung dazu noch ganz am Anfang. Einen Ansatz bieten Untersuchungen von Menschen mit Katatonie. Katatonie ist die stärkste Ausprägung der psychomotorischen Hemmung. Sie zeigt sich in einer stark verkrampften Haltung des gesamten Körpers. Das menschliche Gehirn verfügt nämlich über eine Art Notbremse für Gefahrensituationen. Wenn wir uns auf eine Straße zubewegen und dabei ein plötzlich heranrasendes Auto sehen, müssen wir unsere laufende Bewegung abrupt unterbrechen. Diese “Notbremse” unserer neuronalen Verbindungen - hyperdirekter Weg genannt - ist der schnellste Weg, um alle motorischen Funktionen sofort zu unterbinden. Eine Art Abkürzung quasi. Man geht davon aus, dass diese Funktion bei psychomotorisch gehemmten Menschen gestört, also permanent die Notbremse gezogen ist. Die Fassade im Sport Carina Schlüter (26) ist heute beim SKN St. Pölten in Österreich unter Vertrag. „Es ist vollkommen egal, was die Auslöser sind. Es ist vollkommen egal, ob es ist, weil der Hamster einen Schnupfen hat oder weil das Haus abgefackelt ist. Wenn man sich schlecht fühlt, dann hat man auch die Erlaubnis, sich schlecht zu fühlen.” (Credit: SKN St. Pölten) Carina Schlüter hielt trotz Depression im Verein lange eine Fassade aufrecht. Sobald sie den FC Bayern Campus betrat, funktionierte sie. Aber wenn sie das Gelände verließ, brach sie zusammen. “Ich habe mich manchmal mit dem Auto an den Straßenrand gestellt und bin einfach erstmal nicht weitergefahren.” Erst ein sehr wachsamer Physiotherapeut erkannte, dass Carina krank war. “Gerade Physiotherapeut*innen sind der Mannschaft ja sehr nah. Das ist eine ganz besondere Beziehung. Auf der Liege werden Sachen erzählt, die einem wirklich auf dem Herzen liegen - auch mal private Themen, die einen beschäftigen oder belasten. Mein Physiotherapeut kannte mich sehr gut und hat gemerkt: Das Mädel kommt nicht mehr klar.” Er vermittelte sie an einen Psychologen. In diesem Moment war Carina sehr erleichtert, weil sie merkte, sie muss da nicht alleine durch. Sie begab sich in eine psychosomatische Klinik. Im Verein hielt Carina Schlüter ihre Erkrankung aus Angst vor Stigmatisierung vorerst geheim. Ihre größte Angst war, dass ihre Depression an die Öffentlichkeit kommt. “Ich habe darauf geachtet, dass ich in der Klinik kein Trainingsshirt vom FC Bayern anhabe oder dass man da irgendwie eine Verbindung herstellt. Trotzdem wurde ich in der Klinik mehrmals erkannt und hatte Angst, verurteilt zu werden. Ich hatte Angst, dass jemand sagt, ‘Die hat einen an der Klatsche’.” Zur Angst vor Stigmatisierung gesellten sich auch Existenzängste. “Was ist, wenn jetzt irgendwelche Fangesänge angestimmt werden? ‘Die Schlüter ist labil’ oder so etwas? Was, wenn ich keinen neuen Vertrag mehr bekomme, weil Arbeitgeber denken, die ist als Torhüterin nicht ganz richtig im Kopf? Deswegen habe ich die ganze Zeit irgendwie immer versucht, mich zu verstecken. Ich konnte nie wirklich ich sein.” Doch die Wochen in der Klinik und die Therapie halfen Carina. Genau wie der Fußball. Selbst in der Klinik hatte sie immer einen Ball dabei. Manchmal verzog sie sich stundenlang in den Wald und jonglierte einfach vor sich hin. Die Smartwatch als Frühwarnsystem? Währenddessen konzentriert sich Prof. Sebastian Walther in seiner Forschung weiter auf die Psychomotorik. Denn es ist möglich, das motorische System von außen durch die Schädeldecke zu beeinflussen. Etwa mit Magnetstimulation. Das klappt allerdings nicht bei allen Proband*innen. Diese Verfahren sind noch weit entfernt von einer klinischen Anwendung. Außerdem hofft man, dass man anhand der Bewegungsveränderungen eventuell vorhersagen kann, ob sich zum Beispiel eine depressive Episode anbahnt oder jemand gerade Gefahr läuft einen Rückfall zu erleiden. Die Psychomotorik als ein messbarer Biomarker und Frühwarnsignal? Die Hoffnung ist, dass man in Zukunft objektivierbare Daten hat. Eine Smartwatch könnte dann zum Beispiel auffällige Bewegungsänderungen melden. So nach dem Motto: “Hey, du läufst wieder langsamer oder zu wenig!” Ziel muss sein, dass sich Betroffene möglichst frühzeitig in Behandlung begeben - und sich weiterhin bewegen. Denn Sport hilft gegen Depression! Aber: Psychomotorische Verlangsamung macht Sport mitunter unmöglich und das frustriert, was die Depression möglicherweise wiederum verstärkt. Ein Teufelskreis. Prof. Dr. Sebastian Walther hält seine Patient*innen trotzdem an, sich möglichst viel zu bewegen. Auch wenn die Überwindung des Antriebsmangels während der Depression einen enormen Energieaufwand bedeutet. Bei Profisportler*innen wiederum sei wichtig, dass über den Leistungsdruck nicht der Spaß verloren geht: “Man muss in die Lage gebracht werden, wieder mehr Freude am Training zu empfinden. Das heißt, man muss sich gut überlegen, wie man trainiert. Dazu braucht es eine differenziertere Anleitung - eben das richtige Maß.” Doch an der Balance aus Sollen und Wollen, aus Leistung und Spaß hapert es im Profi-Bereich manchmal. Carina Schlüter vergleicht das mit der Rückennummer auf dem Trikot. Man sei nur eine Nummer. “Wenn man verletzt ist, dann steht halt die nächste Spielerin da. Der Fußball ist ein Wirtschaftsunternehmen. Wenn jemand nicht die Leistung bringt, für die er bezahlt wird, ist es klar, dass man Ersatz sucht. Das ist einfach ein hartes Business.” Im Kopf können Spiele entschieden werden Eine erfreuliche Entwicklung ist, dass es inzwischen immer mehr Mental Coaches und Sportpsycholog*innen gibt. Ein Berufszweig, für den sich auch Louise Trapp interessiert. Louise läuft nicht nur im Mittelfeld beim FC Viktoria Berlin auf, sondern studiert nebenbei auch Psychologie in Dresden. Dabei ist sie sehr fokussiert. Während ihre Studienkolleg*innen gemeinsam den Semesterabschluss feiern, fährt sie abends zum Training nach Berlin. Denn sowohl die Psychologie als auch der Fußball sind schon lange Louises Leidenschaften. Deswegen will sie sich nach dem Bachelor vielleicht auf Sportpsychologie spezialisieren. (Credit: Kai Heuser @heuserkampf) „Ich mache das gefühlt, seit ich denken kann. Seit 16 Jahren spiele ich Fußball, zwischenzeitlich auch auf Leistungsniveau. Ich habe im Internat bei Turbine Potsdam zweimal pro Tag trainiert. Nach dem Abi war ich für ein Jahr in Chicago und habe dort auf dem College ebenfalls Fußball gespielt. In den USA ist das Mentale ein viel größeres Thema. Deswegen habe ich mich viel mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt. Ich horche immer wieder in mich hinein, um zu schauen: Wer bin ich? Wer will ich sein? Was sind meine Werte, meine Ziele?” Für Louise ist klar, wer körperliche Höchstleistungen erbringen möchte, muss auch mental fit sein: „Im Kopf können Spiele entschieden werden. Die Mentalität auf dem Platz kann einen sehr großen Unterschied machen - auch wenn du das vermeintlich schlechtere Team bist.“ Was Louise gelernt hat: Sie kann auf ihre Stärke vertrauen, auch wenn es auf dem Platz zu unvorhersehbaren Situationen kommt. Aber sie akzeptiere auch, wenn sie etwas mal nicht unter Kontrolle hat:„Sich über Sachen aufregen, die man nicht ändern kann, bringt nichts. Ich versuche, immer das Beste daraus zu machen. Aber die mentale Gesundheit hat ja noch viel mehr Facetten. Wenn man Schicksalsschläge oder Krisen nicht alleine bewältigen kann, ist professionelle Hilfe wirklich sinnvoll.“ Und die Unterstützung bekommt unser Team vom FC Viktoria Berlin nun auch. (Mehr über unser neues Trio für diesen Bereich im nächsten Newsletter). Louise Trapp erhofft sich von den dreien, dass sie Ansprechpartnerinnen für Themen sind, die man nicht mit dem Trainer besprechen möchte. Oder Vertrauenspersonen, die einem einen guten Rat geben können, “damit man sich sowohl auf dem Platz verbessern kann, als sich auch neben dem Platz wohler fühlt.“ Der eigene Akkustand Profi-Fußballerin Carina Schlüter wiederum sagt, “die Depression war für mich die schlimmste Verletzung, die ich je hatte”. Heute geht es ihr gut. Sie ist Erfahrungsexpertin ihrer Erkrankung geworden und nimmt den eigenen Akkustand genauso wichtig wie den ihres Handys. Sie hat es von der Klinik in die Champions League geschafft. Neben Fußballkarriere und Medizinstudium hat sie sogar noch ein eigenes kleines Unternehmen für Gesundheitscoaching gegründet und ein 6-wöchiges Achtsamkeitstraining für Sportler*innen konzipiert, das sie auf Anfrage verkauft. Trotzdem müsse das Thema psychische Erkrankungen noch viel mehr entstigmatisiert werden, findet Carina: “Je mehr darüber gesprochen wird, desto mehr Normalität entsteht.” Schließlich redet man über Kreuzbandrisse ja auch… In diesem Sinne: Passt auf euch und aufeinander auf. Niemand muss sich für eine Erkrankung schämen.

  • New Game Changer in Town!

    Wir begrüßen Anouk Dekker und Laura Casanovas Diaz ab sofort in unserem Team! Unsere zwei Neuzugänge: Anouk Dekker (li.) und Laura Casanovas Diaz. (Credit: Kai Heuser, @heuserkampf) Anouk wird mit der Nummer 35 auf dem Rücken ab sofort unsere Defensive verstärken. Die niederländische Europameisterin (2017) und Vizeweltmeisterin (2019) spielte in ihrer Karriere unter anderem. jahrelang in ihrem Heimatland bei Twente Enschede, in Frankreich beim HSC Montpellier und zuletzt in Portugal bei Sporting Braga. Sie wird mit ihrer internationalen Erfahrung auf und neben dem Platz eine echte Bereicherung sein. Die 36-Jährige kehrt mit ihrem Wechsel zur Viktoria zurück nach Deutschland: Ihre ersten Schritte im Profifußball ging Anouk nämlich beim FFC Heike Rheine in der 1. Bundesliga. Lang ist es her, umso erfreulicher sie nun in Berlin begrüßen zu dürfen! Mit Laura kommt eine flexibel einsetzbare Mittelfeldspielerin zu uns ins Team. Die 28-Jährige Spanierin war zuletzt ebenfalls beim SC Braga in Portugal aktiv und wird ab sofort mit der Nummer 53 für unsere Viktoria auflaufen. Die beiden verstärken uns aber nicht nur auf dem Platz: Anouk und Laura legten schon während ihrer professionellen Karriere großen Wert auf die persönliche Weiterbildung und werden als Talent Development & Strategic Football Partnerships Manager beim FC Viktoria Berlin fungieren. Gemeinsam mit Ariane Hingst als Geschäftsführin Sport soll ein Konzept für die Juniorinnen-Förderung erarbeitet, sowie Kooperationen und Partnerschaften mit Vereinen, Verbänden und Organisationen aufgebaut werden. Auf und neben dem Platz haben wir also zwei echte Game Changer dazugewonnen! Herzlich Willkommen ihr beiden! (Credit: Kai Heuser, @heuserkampf)

  • Doppelter Doppelpack gegen Henstedt-Ulzburg: Achtelfinale des DFB-Pokals gesichert

    Ganz besonderer Spieltag im Stadion Lichterfelde: Am Samstag gab es DFB-Pokal im Doppelpack. Erst verlor der SFC Stern 1900 mit 0:10 gegen Bundesligist Köln, dann war es Zeit für Viktoria Berlin. Für die Himmelblauen ging es beim Weiterkommen in die nächste Runde jedoch nicht gegen einen Gegner aus einer so viel höheren Liga. Mit dem SV Henstedt-Ulzburg war der Spitzenreiter der Regionalliga Nord zu Gast. Regionalligaspitzenreiter gegen Regionalligaspitzenreiter - das sah man der Partie zunächst auch an. Viele Unterbrechungen, Behandlungen bei Henstedt-Ulzburg Lange Zeit gestaltete es sich ebenbürtig, gerade zu Beginn war es ein Abtasten, bei dem der Ball durch die eigenen Reihen lief. Viele Unterbrechungen direkt zu Beginn ließen einen richtigen Spielfluss nicht zustande kommen. Die hohen Temperaturen taten ihr Übriges. Friederike Nagorny verletzte sich schon in der 1. Spielminute, spielte zunächst noch weiter, um dann doch ausgewechselt zu werden (8.). Später wurde sie ins nahe gelegene Krankenhaus geliefert, wir wünschen gute Besserung an dieser Stelle. Torhüterin Laura Jungblut wurde nach einer geklärten Viktoria-Chance ebenfalls lange behandelt (12.), konnte die Partie jedoch zu Ende bringen. Auch Viktoria erwischte es: Bei Corinna Statz spielte der Kreislauf nicht mit. Kurz vor der Halbzeitpause wurde Laura Casanovas Diaz für sie eingewechselt und kam so zu ihrem ersten Einsatz für die Viktoria. Yaren und Barsalona in der Nachspielzeit So kam es also auch zu wenigen Chancen im Spielverlauf. Weder Viktoria noch Henstedt-Ulzburg schafften es nicht durchs Mittelfeld, wobei Viktoria es öfter nach vorn versuchte. Danya Barsalona tauchte immer mal vor dem Tor der Schleswig-Holsteinerinnen auf (12.), Kapitänin Marlies Sänger versuchte es aus der Distanz (22.) oder nach Ecken (34.). Bis zur - entsprechend der langen Unterbrechungen - langen Nachspielzeit dauerte es, bis den Viktoria-Fans die erste Anspannung genommen werden konnte: Aylin Yaren war es, die die Himmelblauen erlöste. Nach einem schönen Pass in den Lauf hinter die Ketten netzte Yaren zum 1:0 ein (45.+4.). Und das war es noch nicht mit der ersten Halbzeit: Nachdem Barsalona eine Hereingabe von links nicht verwerten konnte, erzielte sie in der zehnten Minute der Nachspielzeit doch das 2:0 für Viktoria. Die zweite Halbzeit ging kraftvoll los, Yaren schickte direkt einen Ball nach vorn, der jedoch zur Ecke geklärt wurde. Diese kam gefährlich ins Zentrum, konnte jedoch geblockt worden (47.). Auch Barsalona knüpfte an ihre erste Halbzeit an und kam mit Tempo und guten Dribblings über die rechte Seite nach vorn (48.) - doch Laura Jungblut im Tor der Henstedt-Ulzburgerinnen parierte. Viktoria wurde immer stärker, dominierte das Spiel, fand allerdings den Weg nicht immer durchs Zentrum. Doppelter Doppelpack gegen Henstedt-Ulzburg Doch auch Henstedt-Ulzburg kam vors Tor, wenn auch selten gefährlich. Doch Inga Buchholz im Tor der Himmelblauen war zur Stelle (55.) - und leitete direkt einen Konter ein. Yaren nahm den Abstoß an und setzte zum Sprint übers halbe Feld an. Kurz vor dem gegnerischen Tor fand sie Barsalona - und diese das Netz (56.). Sie sollte nicht die einzige Doppelpackerin sein: Nur eine Minute später versenkte Yaren nach Vorlage Sänger den Ball zum 4:0-Endstand (57.). Viktoria kam nach wie vor zu weiteren Chancen - mit der kurz vorher eingewechselten Lea Hahn (68.), Louise Trapp (82.) oder dem eingewechselten Geburtstagskind Pia Ortner (84.) - doch insgesamt plätscherte das Spiel dem Ende entgegen. Buchholz konnte sich im Viktoria-Tor ebenfalls auszeichne, als sie einen Freistoß von fünf Metern hinter der Mittellinie stark parierte (88.). Wie Casanavoas gab auch die ehemalige niederländische Nationalspielerin Anouk Dekker ihr Debüt für Viktoria, als sie für Anna Höfker eingewechselt wurde. Bundesligist in Lichterfelde Der 4:0-Sieg bedeutet nun also den Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein weiterer Bundesligist nach Lichterfelde kommt - und dieses Mal gegen Viktoria spielt. Am 18. September wird das Achtelfinale ausgelost, am 25./26. November finde die Spiele statt. Das nächste Ligaspiel in der Regionalliga Nordost ist ein wichtiges: Am Sonntag, 17. September, geht es an der Dörpfeldstraße gegen Union Berlin. Das nächste Heimspiel findet am 24. September gegen Fortuna Dresden statt.

  • Der Kuss-Eklat - Ein Kommentar von Sonja Koppitz

    Die Spanierinnen sind Fußballweltmeisterinnen 2023 geworden. Darüber wird kaum noch geredet oder geschrieben. Dennoch werden wir uns auch noch in zehn Jahren an diese WM erinnern. Wegen der phänomenalen sportlichen Leistungen, der TV-Quoten oder der Begeisterung? Ja, auch. Aber vor allem wegen des Kuss-Eklats, der sich anschickt, alles zu überschatten. “Hat mir nicht gefallen”, das sagte die spanische Fußballnationalspielerin Jennifer Hermoso, nachdem sie bei der Siegerehrung nach dem WM-Finale vom spanischen Verbandschef Luis Rubiales gegen ihren Willen auf den Mund geküsst wurde. Danach ging eine Welle der Aufregung durch die Medien und die Gesellschaft - wie eine Laola durchs Stadion. Zu Recht. Unzählige Sportler*innen weltweit kritisieren die Aktion. Auch Spaniens Ministerpräsident Petro Sanchez. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock äußerte sich ebenfalls. „Man muss sich nur mal vorstellen, Angela Merkel hätte damals nach dem WM-Sieg der deutschen Männer Philipp Lahm so geküsst", sagte sie im Tagesspiegel. „Da wäre sicherlich die Hölle los gewesen beziehungsweise kann man sich das gar nicht vorstellen. Das Ganze ist unvorstellbar andersherum". Dieses Stilmittel der Umkehrung ist ein altbewährtes, will man sexuell übergriffiges Verhalten von Männern an Frauen verdeutlichen. Warum aber kapieren manche es nicht auch so? Alle haben damit gerechnet, dass Spaniens Fußballpräsident nach dem Kuss und dem Aufschrei seinen Platz räumt. Me-Too im Fußball, das kann doch niemand wollen! Stattdessen hielt Luis Rubiales bei der außerordentlichen Generalversammlung des spanischen Fußballverband RFEF eine Wutrede. Er sprach von Rufmord, falschem Feminismus und versuchte, sich als Opfer einer "öffentlichen Hinrichtung" darzustellen. Der spanische Verband hatte Aufnahmen veröffentlicht, die beweisen sollen, dass Jenni Hermoso Rubiales vor dem Kuss hochgehoben und somit ihr Einverständnis gegeben haben soll. In seiner bizarren Ansprache wiederholte Rubiales stoisch, dass er nicht zurücktreten werde. Und zwar gleich fünf Mal (ab Minute 3’05) - so als wisse er selbst, wie unglaublich es ist, was er da von sich gibt. Eine einzige Farce. FC Viktoria Berlin Spielerin Danya Barsalona hat selbst in Spanien bei SD Lagunak in der Primera División Fußball gespielt und arbeitet als Journalistin für die Deutsche Welle. Sie sagt, Verbandspräsident Rubiales habe die Spielerinnen auch vorher schon nicht ernst genommen. Seit Längerem beschweren sich Spielerinnen der spanischen Fußballmannschaften über die Untätigkeit des Verbandes. Was nun passierte, sei ein Schlag ins Gesicht der Spielerinnen und bringe ans Licht, was überall im Frauenfußball passiere, nicht nur in Spanien. Unterdessen hat die FIFA ein Disziplinarverfahren eingeleitet und Rubiales für 90 Tage suspendiert. Daran ändert auch das im Internet veröffentlichte Video aus dem Mannschaftsbus der Spanierinnen nichts, das zeigen soll, wie die Spielerinnen den Skandal-Kuss kurz nach dem Sieg weglachen. Was bleibt einem übrig? Verbundenheit und Allyship! Aus Protest gegen das Verhalten von Luis Rubiales sind die 23 Weltmeisterinnen wenig später in den Streik getreten. Eine entsprechende Erklärung der Spielerinnengewerkschaft Futpro unterzeichneten insgesamt 81 aktuelle und ehemalige spanische Spielerinnen. „Ich möchte ganz klar sagen, dass ich zu keinem Zeitpunkt dem Kuss zugestimmt habe (...) und ich habe auch nicht versucht, mich dem Präsidenten zu nähern“, erklärte Hermoso via Futpro. „Ich dulde es nicht, dass mein Wort infrage gestellt wird, und noch weniger, dass etwas erfunden wird, was ich nicht gesagt habe.“ Sie hat inzwischen auch rechtliche Schritte unternommen und Strafanzeige gegen den suspendierten Verbandschef Rubiales erstattet. Jenni Hermoso (Credit: IMAGO/Daniela Porcelli / SPP) Unterstützt werden die spanischen Spielerinnen auch von männlichen Kollegen, dem spanischen Nationalspieler Borja Iglesias etwa. "Ich habe die Entscheidung getroffen, solange nicht in der Nationalmannschaft anzutreten, bis sich die Verhältnisse geändert und solche Handlungen nicht mehr straffrei bleiben", schrieb er im Kurznachrichtendienst “X”. Das ganze zeigt insofern Wirkung, als dass der umstrittene Trainer der aktuellen Weltmeisterinnen Jorge Vilda am vergangenen Dienstag von seinen Aufgaben freigestellt wurde. Ist dazu nun alles gesagt und geschrieben - wie es einige augenrollend und in hitzigen Kommentarspalten meinen? Ist das Presseecho unverhältnismäßig? Ist die Berichterstattung aufgebauscht? NEIN. Wer so etwas sagt, dem wurde nie gegen den eigenen Willen an die Brust oder in den Schritt gefasst, dem wurde nie das Recht auf Selbstbestimmung abgesprochen. Wer die Wichtigkeit dieser Debatte nicht erkennt, dem fehlt es an Verständnis für weibliche Mitmenschen und deren alltägliche Erlebnisse. Die Journalistin Samira El Ouassil schreibt in einer Kolumne, der Zwangkuss sei “eine Demonstration dessen, was Männer in Machtpositionen glauben machen zu dürfen. (...) Ein in einer sehr populären Sportart mächtiger Mann überschreitet vor etlichen Kameras die körperliche Grenze einer Sportlerin unmittelbar nach ihrem Sieg. Es ist eindeutig, negativ, es kam unerwartet, es ist mit den beiden Akteuren personalisiert und hat Identifikationspotenzial. Und dennoch scheint das Ganze manchen zu trivial, um so viel Medienaufmerksamkeit zu legitimieren, weil ihnen die Handlung an sich trivial erscheint, ein Kuss, und jede weitere Umdrehung dementsprechend unnötig in der Abbildung.” Fest steht: Wir werden so lange darüber reden und schreiben müssen, bis solche “Zwangsbeschmatzungen” nicht mehr vorkommen. Was mich zuversichtlich stimmt, sind zukünftige Generationen, die mit solchen Diskursen aufwachsen und dazulernen. Die 15-jährige Tochter einer Freundin fasste den Fall um den Kuss-Eklat pragmatisch und treffsicher zusammen. Sie sagte sinngemäß so viel wie: Das ist doch klar, dass das nicht in Ordnung ist, wieso wird da überhaupt diskutiert? Die Hoffnung liegt also darin, dass wir als Gesellschaft irgendwann über die Fähigkeit zum Perspektivwechsel verfügen und genug Empathie haben, damit wir ungewollte Küsse und Schlimmeres nicht mehr länger diskutieren müssen. Die Hoffnung liegt darin, dass unsere Freundinnen, Frauen, Töchter, Nichten, Cousinen oder Enkelinnen niemals gegen ihren Willen geküsst oder angefasst werden. Mic Drop.

  • Mit Kantersieg gegen Bischofswerda zur Tabellenführung

    Drei Spieltage sind gespielt, die Liga ruckelt sich ein wenig zurecht, die ersten Erkenntnisse sind zu ziehen. Für Viktoria Berlin bedeutet das: Die Tabellenführung. Nach dem deutlichen 5:0 gegen Türkiyemspor in der vorigen Woche, gab es am Sonntag gegen den Bischofswerdaer FV den nächsten Kantersieg. Klare Sache von Beginn an Bischofswerda - die immerhin RB Leipzigs zweites Team mit 2:1 geschlagen hatten - hatte keine Chance gegen eine starke Viktoria. In der ersten Minute ergab sich nach einem Fehlpass der Himmelblauen im Mittelfeld ein Freistoß für die Gästinnen des BFV. Dieser Standard in der eigenen Hälfte war aber lange Zeit die einzige Situation, in der das Spiel auf das Viktoria-Tor lief. Kim Urbanek legte los mit dem ersten Abschluss für die Viktoria (4.), Anna Höfker zog nur eine Minute später nach (5.). Noch rettete entweder Bischofswerdas Torhüterin Laura Werner oder die Latte für die Gästinnen. Doch es dauerte nicht lang, bis der Ball das erste Mal für Himmelblau im Netz zappelte. Aylin Yaren war es, die nach toller Vorarbeit der insgesamt starken Danya Barsalona für das 1:0 sorgte (10.). Chancen und Tore im Minutentakt Der Bann war gebrochen, Viktoria legte ohne zu zögern nach. Die vorher noch glücklose Urbanek verwandelte souverän aus der zweiten Reihe (14.) - der erste von vier Treffern für die wirklich gut aufgelegte Stürmerin. Zwei Minuten später kam Höfker mit einem Kopfball zum 3:0 zu ihrem ersten Tor in Himmelblau (16.). Zuvor hatte Marlies Sänger zweimal per Kopf verpasst, wieder retteten sowohl Werner als auch das Aluminium (13.). Die Dominanz im Spiel war also früh auch auf der Leinwand zu erkennen. Schon nach 21 Minuten war dort ein 4:0 zu lesen, dank Kim Urbaneks zweiten Tor des Spiels. Die Offensive um sie sowie ihre Kolleginnen Barsalona, Yaren und Nina Ehegötz sorgten für zahlreiche Chancen, schöne Kombinationen und Dribblings. Auch Sänger und Kapitänin Stephanie Gerken schossen aufs Tor (21., 35., 40.) - jedoch ohne Erfolg. Bischofswerda ohne Chance Die ausbleibenden weiteren Tore waren aber keineswegs der stabilen Abwehr der Gegnerinnen aus Bischofswerda zuzuschreiben: Wenig Organisation war zu erkennen, einige Situationen schienen eher durch die schiere Anzahl an Spielerinnen im Sechzehnmeterraum als deren Organisation entschärft zu werden. In die Offensive kamen die Bischofswerdaerinnen über die gesamte Spielzeit nie gefährlich. Auch in Halbzeit zwei ging die Dominanz Viktorias weiter. Zunächst hatten die Himmelblauen etwas mehr Schwierigkeiten, durch die Bischofswerdaer Ketten zu kommen. Doch wie schon in der ersten Hälfte zappelte der Ball zehn Minuten nach Anpfiff im Netz. Und mal wieder hieß die Torschützin Kim Urbanek (55.). Sie hatte die Lücke im Strafraum gesehen und den Ball perfekt hindurch geschickt. Auch in Halbzeit Zwei viele Tore in kurzer Zeit Dieses 5:0 bildete den Auftakt für den nächsten Torregen. Ähnlich wie schon in der ersten Halbzeit setzte Viktoria schnell nach: Yaren machte ihr zweites Tor des Spiels (60.), Urbanek ihr viertes (67.). Die Himmelblauen zeigten keine Anzeichen, nachzulassen. Barsalona zeigte immer wieder, auch noch kurz vor Schluss, tolle Dribblings auf rechts - verpasste es jedoch, ihre Leistung mit einem Tor zu krönen. Stattdessen erzielte die eingewechselte Natalia Stulin den abschließenden Treffer zum 8:0. Da Union Berlin gegen RB Leipzig nur 1:0 gewann bedeutet das 8:0 der Himmelblauen die Tabellenführung - und weiterhin den Stand als einziges Team ohne Gegentor. Das nächste Ligaspiel geht gegen genau diese Rivalinnen. Am Sonntag, den 17. September, steigt das Stadtderby bei Union Berlin. In der Woche vorher, am 9. September, steht zunächst die zweite Runde des DFB-Pokals an. Um 16:30 Uhr spielt der FC Viktoria Berlin gegen den SV Henstedt-Ulzburg im Stadion Lichterfelde. Zuvor spielen um 13 Uhr an selber Stelle der FC Stern 1900 gegen den Bundesligisten 1. FC Köln. Kombitickets gibt es im Shop oder an der Tageskasse.

  • Was heißt eigentlich Fair Pay im Start-up Business?

    Unsere sechs Gründerinnen beim FC Viktoria Berlin haben das Frauen-Team in eine Betreiberinnengesellschaft ausgegliedert. Über diese wird das gesamte sportliche Team bezahlt. Eine zentrale Frage ist: Was ist eine faire Bezahlung in der Frauen-Regionalliga, wo bislang nichts bezahlt wurde? Fair Pay bedeutet, den Mitarbeitenden gerechte und angemessene Gehälter zu zahlen. Die Vergütung soll den Wert der Arbeit, also den Wert des Beitrags, den die Mitarbeitenden in das Unternehmen einbringen, angemessen widerspiegeln. Aber was heißt das schon? Und wer legt eigentlich fest, was fair ist? Denn hier liegt oft ein Problem. Die Verantwortung für die Festlegung dessen, was als fair gilt, liegt bei jedem Unternehmen selbst. Gründer*innen und/oder ihr Managementteam sind in der Regel dafür verantwortlich. Aber: Die Festlegung von Fair Pay in einem jungen Unternehmen sollte durchaus verschiedene Aspekte berücksichtigen. Hier kommen die wichtigsten Punkte: #Gesetzliche Vorgaben - Natürlich muss ein Start-up die Mindestlohnbestimmungen beachten. Der aktuelle Mindestlohn beträgt 12 Euro pro Stunde. Hierbei sind auch die Branchenmindestlöhne zu beachten. Unternehmen, die gegen das Mindestlohngesetz verstoßen, machen sich strafbar und müssen mit Bußgeldern von bis zu 500.000 Euro rechnen. #Externe Fairness - Marktrecherche und Gehaltsvergleiche helfen, um herauszufinden, welche Gehälter in ähnlichen Unternehmen üblich sind. Dies kann als Orientierung dienen, um sicherzustellen, dass die Bezahlung wettbewerbsfähig ist und qualifizierte Mitarbeitende anzieht. Das Start-up sollte die Gehaltsstruktur regelmäßig überprüfen, um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. #Interne Fairness - Auch innerhalb des Start-ups sollte Lohngerechtigkeit herrschen. Mitarbeitende mit ähnlichen Fähigkeiten, Erfahrungen und Verantwortlichkeiten sollten auch ähnliche Gehälter bekommen. #Leistungsbezogene Vergütung - Bezahlung kann auch motivieren und Anreiz für gute Leistungen bieten. Mit Bonussystemen, Leistungszulagen oder Aktienoptionen kann man Mitarbeitende für ihren Beitrag zum Erfolg des Start-ups belohnen. #Feedbackkultur - Das Unternehmen sollte das Feedback der Mitarbeitenden einholen, um deren Erwartungen und Bedürfnisse in Bezug auf die Vergütung besser zu verstehen. #Transparenz - Fair Pay beinhaltet Offenheit in Bezug auf die Gehaltsstruktur und die Kriterien, die zur Bestimmung der Gehälter verwendet werden. Mitarbeitende sollten wissen, wie Gehälter festgelegt und welche Faktoren dabei berücksichtigt werden. Fazit: Fair Pay ist subjektiv und hängt von den Werten, Zielen und finanziellen Möglichkeiten ab. Unternehmen sollten eine offene Kommunikation mit den Mitarbeitenden pflegen, um ein Verständnis für die Lohngerechtigkeit zu bekommen und zu fördern. Denn eine angemessene Vergütung schafft ein positives Arbeitsumfeld und zieht qualifizierte Talente an. Bäm. So einfach ist das!

  • Gegen Turbine II: Deutlicher Start in die Regionalliga

    Unter strahlend blauem Himmel und bei heißen Temperaturen trafen zum Auftakt der Regionalliga Nordost in diesem Jahr der FC Viktoria Berlin auf die U-20-Auswahl von Turbine Potsdam. Direkt zu Beginn des neuen Fußballjahres kam es also nicht nur zu einem Lokalderby, sondern auch zu einem Topspiel: So trafen die Zweitliga-Absteigerinnen aus Potsdam auf die Meisterinnen des Vorjahres. Intensive Anfangsphase, doch keine Tore Schon früh zeichnete sich ab, mit welchem Plan der neue Trainer Dennis Galleski das Team aus Lichterfelde auf die Partie vorbereitet hatte: Danya Barsalona spielte mit Zugzwang eine Flanke in den Strafraum, in dem Nina Ehegötzlauerte. Ihr Kopfball verfehlte das gegnerische Gehäuse nur um einige Zentimeter (8.). Auch wenige Minuten später stand Ehegötz, die in der Vergangenheit auch für Turbine gespielt hatte, im Mittelpunkt. Nach einer Flanke von Aylin Yaren traf sie mit einem Kopfball das Tor der Gästinnen – stand dabei jedoch im Abseits (10.). Auch Kim Urbanek versuchte, die konsequent verteidigende Fünfer-Kette der Turbine zu durchbrechen. Aber ihr Solo blieb erfolgslos (11.). Das Heimteam versuchte mit allen Mitteln, das erste Tor der noch so jungen Saison zu erzielen. Sowohl Kapitänin Stephanie Gerken als auch Katja Friedl probierten es mit Distanzschüssen (14., 18.). Beide Schüsse wurden gefährlich, doch noch reichten sie nicht, um in Führung zu gehen. Die Potsdamerinnen dagegen fanden keinen Weg, um sich offensiv am Spiel zu beteiligen und blieben vorne das ganze Spiel lang ungefährlich. Viktoria mit offensiver Dominanz, Potsdam ungefährlich Nach einer kurzen Trinkpause wurde es dann noch einmal brandgefährlich im Strafraum der Turbine: Ehegötz spielt eine Ecke scharf in den Strafraum, in dem Anna Höfker lauerte. Ihr Kopfball wurde jedoch abgewehrt, genauso wie der darauffolgende Schuss von Gerken (33.). Viktoria dominierte zwar, verpasste es aber, noch vor der Pause in Führung zu gehen. Das 1:0 der Himmelblauen ließ in der zweiten Hälfte aber nicht lange auf sich warten. Nach einem Freistoß von Yaren in der 50. Minute bekam Marlies Sänger den Ball – und versenkte diesen locker im gegnerischen Tor. Die überfällige Führung für Viktoria ließ die Mannschaft jetzt noch einmal aufspielen. Sowohl Gerken (53.), als auch Barsalona (54.) ließen aber weitere Chancen liegen. Auch Ehegötz traf in der 56. Minute nur das Aluminium. Yaren mit Spielfreude und Doppelpack Trotz der ausgelassenen Torchancen ließ sich Viktoria nicht aus der Ruhe bringen und spielte weiterhin kräftig nach vorne. Aylin Yaren war es, die den Unterschied machte. Sie verwandelte in der 69. Minute einen Elfmeter, den sie zuvor selbst im Eins-gegen-Eins herausgeholt hatte. Abgerundet wurde das Ergebnis durch ein weiteres Tor der letztjährigen Torschützenkönigin. Zugute kam Yaren dabei, dass eine Potsdamer Abwehrspielerin den Ball fatal abfälschte. In der Nachspielzeit wurde das Spiel jedoch noch einmal unschön – Laura Lindner flog bei der Turbine mit einer Gelb-Roten Karte vom Platz (97.). Nach dem erfolgreichen Pokalwochenende konnte das Team aus Lichterfelde auch beim Regionalliga-Saisonauftakt einen Sieg einfahren. Kommenden Sonntag, den 27. August, trifft der FC Viktoria um 14 Uhr auf die großen Konkurrentinnen um die Meisterschaft, Türkiyemspor Berlin. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Himmelblauen für die Niederlage im Mai gegen das Team aus Kreuzberg revanchieren können.

  • Saisonauftakt geglückt

    In praller August-Sonne lud das Team von Viktoria Berlin zur ersten Runde im diesjährigen DFB-Pokal ins Stadion Lichterfelde ein. Gegner an diesem Sonntag: der TSV Barmke, welcher mit zahlreichen Fans aus Niedersachsen angereist war. Zum Saisonstart waren sowohl auf als auch neben dem Platz einige neue Gesichter bei den Himmelblauen zu erkennen: Anna Höfker, Stefanie Klug und Natalie Stulin waren allesamt zum ersten Mal bei einem Pflichtspiel im Kader. Auf der Bank nahm der neue Cheftrainer Dennis Galleski Platz. Gute Stimmung, guter Start Etwa 600 Fans fanden ihren Weg ins Stadion und freuten sich auf anderthalb Stunden spannenden Fußball. Sie wurden von Anfang an nicht enttäuscht. Schon nach fünf Minuten vollendete Danya Barsalona den ersten Angriff mit einem Kopfball nach Flanke von links in die rechte untere Ecke. Und Viktoria wollte direkt mehr. Die Gästinnen aus Barmke wurden von Offensivpower der Himmelblauen nahezu überlaufen. Nachdem Nina Ehegötz (6.) ihren Abschluss noch leicht neben den Kasten setzte, legte die Kapitänin Marlies Sänger in der 12. Minute selbst nach: Auch sie traf nach einer starken Flanke per Kopf. So war früh schon klar, welche Pläne die Himmelblauen für den sonnigen Saisonstart hatten. Anschlusstreffer, riesen Parade und traumhafte linke Seite Die Stimmung nur leicht trüben konnte der Anschlusstreffer der Gästinnen (17.). Martina Müller nutzte ein Missverständnis in der Viktoria-Abwehr gnadenlos aus und lupfte aus etwa 20 Metern über die Torhüterin Inga Buchholz, die den Ball aber noch leicht berührte. Nach einer kurzen Trinkpause stand Buchholz noch einmal im Mittelpunkt. Im Eins-gegen- Eins mit Rebecca Spelly reagierte sie grandios und verhinderte den Ausgleich der Niedersachsen (32.). Viktoria ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Kurz vor der Pause erzielte auch Stürmerin Kim Urbanek ihr erstes Tor in dieser Saison (38.). Wiederholt griffen die Berlinerinnen erfolgreich über die starke linke Seite an – Urbanek vollendete hier mit einem strammen Schuss ins lange Eck. Nur zwei Minuten später schloß sie nach Zusammenspiel mit Aylin Yaren erneut ab. Dieses Mal klärte jedoch die Torhüterin der Gäste, Jana Tauer, zur Ecke. Noch vor der Pause traf Selina Grosch noch unglücklich die Latte (42.). Zu diesem Zeitpunkt hätte die Partie auch schon höher zugunsten von Viktoria stehen können. Immer wieder das Aluminium Nach der Halbzeitpause flachte die Partie bei warmen Temperaturen stark ab. Immer wieder probierte es Viktoria, denen drei Treffer anscheinend noch nicht reichten. Nachdem Grosch bereits in der ersten Halbzeit die Latte getroffen hatte, setzte auch Louise Trapp (47.) einen traumhaften Fernschuss ans Lattenkreuz. Auch Nina Ehegötz traf mit einem Kopfball nur das Aluminium (50.). Das Team in blau wollte den Vorsprung offensichtlich nicht nur verwalten. Immer wieder drückten sie nach vorne. Aber Barsalona (66.), Yaren (75.), und Co. blieben in der zweiten Halbzeit glücklos. Auch den Gästinnen aus Barmke wurde ein weiterer Treffer verwehrt. Diese waren fast nur über Standards gefährlich, wie zum Beispiel in der 63. Minute, in der es nach einem Freistoß fast zum erneuten Anschlusstreffer kam. Gegen Ende der Partie kamen die Niedersachsen noch zu einem letzten Abschluss, der aber rechts am Kasten von Buchholz vorbeiging (85.). Der erste Saison-Sieg von Viktoria ist somit eingefahren und hätte in Summe auch höher ausgehen können. Somit zieht die Mannschaft in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Nächste Woche, am 19.08.2023 um 14 Uhr, treffen die himmelblauen Mädels dann in Lichterfelde zum Hinrunden-Auftakt der Regionalliga Nordost auf den Absteiger der Zweiten Liga: die Reserve von Turbine Potsdam.

  • Armbinden sind ein Politikum

    Armbinden sind so viel mehr als ein Stück Stoff. Armbinden sind ein Politikum. Spätestens seit der WM der Männer 2022. Während des Turniers in Katar gab es große Kontroversen rund um die Kapitänsbinde. Neben der Regenbogenarmbinde wurde auch die "One Love"-Binde von der FIFA verboten. Unter Androhung von Sanktionen. Bei der aktuell stattfindenden WM der Frauen gibt es zwar auch keine klassischen Regenbogenfarben, zulässig sind aber immerhin verschiedene Armbinden mit Botschaften zu gesellschaftlichen Themen. Die deutsche Kapitänin Alexandra Popp trug eine blaue Armbinde mit dem Slogan „Vereint gegen Gewalt gegen Frauen“. Und währenddessen bei uns? Der Nordostdeutsche Fußballverband ist nicht die FIFA, deswegen spielen wir ab der neuen Saison mit dieser neuen Spielführerinnenbinde in Anlehnung an die sogenannten “Progress Pride Flag” des Designers Daniell Quasar. Diese Flagge erweitert die bekannte Regenbogenflagge um die Farben der Trans Pride Flagge (hellblau, pink und weiß) und die Farben Braun und Schwarz, um queere BIPoC (Black/Indigenous und People of Color) - Communitys sichtbar zu machen. In den Stadien haben wir diese Farben bislang nicht an den Armen von Spieler*innen gesehen und unsere eigene Armbinde entwickelt. Die Botschaft ist klar: Fußball ist für alle da und die Wahrung der Menschenrechte ist nicht diskutierbar. Auch im Fußball nicht. Die Frage, wie viel Haltung und wie politisch sich der Fußball zeigen sollte bzw. ist, wurde anlässlich der Fußball-WM der Frauen in der ARD Sendung “Deutschland 3000 - Die Woche mit Eva Schulz” diskutiert. Zu Gast war unter anderem Ex-Profispieler Felix Kroos. Er sagt, der Druck auf die Spieler, sich politisch zu positionieren, sei nicht gerechtfertigt. Fußballer seien keine Aktivisten. Ex-Profifußballerin und Menschenrechtsaktivistin Tuğba Tekkal wiederum erwartet, dass Fußballer*innen ihre Vorbildfunktion und ihre Macht wahrnehmen. Eine spannende Diskussion!

  • Alternative Fußball-Ligen und Fan-Beteiligung statt Sponsoren-Macht

    Der DFB und die von der DFL organisierte Männer-Bundesliga gelten als der heilige Gral, als Dreh- und Angelpunkt, Mittelpunkt der (deutschen Fußball-)Welt. Aber warum? Im Boxsport kann man in vier verschiedenen Verbänden Titel gewinnen. Klar, das ist oft etwas unübersichtlich, aber warum sollte ein einziger Verband das Monopol auf etwas so Freies wie den Sport haben? Außerhalb des Fußballs sind mehrere Verbände für ein und dieselbe Sportart keine Seltenheit - im Fußball schon. Aber es gibt sie, die Alternativen. Vor allem für all jene, denen es neben dem Sport auch um Teilhabe, Gestaltung sowie um politisches und soziales Engagement geht… Choreografischer Protest im Stadion: Viele Fans zeigten im Frühjahr ihren Widerstand, als die Deutsche Fußball Liga (DFL) über einen Investoren-Einstieg als mögliche externe Geldquelle abstimmte. Letztendlich scheiterte der Plan an der nötigen Mehrheit. (Credit: picture alliance / dpa / Bernd Thissen) Von linken Socken bis Lightbeer: Alternative Fußball-Ligen in der Schweiz Die älteste alternative Fussball-Liga im deutschsprachigen Raum ist der Fortschrittliche Schweizer Fussball-Verband, auch Alternative Liga Zürich genannt. 1977 in linken Zürcher Kreisen gegründet, um sich dem kommerziellen Schweizer Fußball zu entziehen, stellte der FSFV dem „rückschrittlichen“ offiziellen Schweizerischen Fussball Verband ein „fortschrittliches“ Regelwerk entgegen: Schiedsrichter, Ranglisten, einheitliche Trikots, sogar die Fußballschuhe wurden damals abgeschafft. Heute zählt der FSFV 42 Mannschaften und über 650 Mitglieder. Gekickt wird wieder mit Fußballschuhen und meistens sogar mit Schienbeinschonern, “weil Ideale halt nicht vor blauen Flecken schützen", heißt es auf der Vereinsseite. “Und wenn dann noch eine Mannschaft in Nike-Trikots auf den Rasen rennt, dann sitzt der Gram bei einigen Gründungsvätern tief." Eine Alternative zur Alternative bietet auch die Alternative Fußball Liga St. Gallen. Laut Reglement braucht es keine Schiedsrichter*innen - die Mannschaftskapitän*innen sind verantwortlich für das Einhalten der Spielzeiten und Rücksprache der Resultate. Die Abseitsregel wird nach Gutdünken angewendet, Tiqui-taca ist verpönt, Catenaccio im Zweifel, Kick and Rush erwünscht. Gespielt wird in vier Ligen, u.a. in der Bratwurst- oder der Senf-Liga. Diese Liga richtet sich an alle, die Fußball spielen oder schon immer spielen wollten. Ohne Schiedsrichter, mit Familiensektoren und Lightbeer. Als Sponsoren werden nur lokale Brauereien geduldet. Soweit so lustig. Die Würde des Balles: Alternative Ligen in Deutschland Die wilde Liga Bielefeld ist die älteste alternative Liga Deutschlands und besteht wie jene in Zürich seit Ende der 1970er Jahre - hat sich aber nie als Verein gegründet. Sie ist eine freie, lose Zusammenarbeit von engagierten Menschen und komplett ehrenamtlich selbstorganisiert. Hier spielen Privatpersonen miteinander. Das höchste Entscheidungsgremium, das Wilde-Liga-Plenum, trifft sich viermal pro Saison und entscheidet über Änderungen im Reglement, Auf- und Abstiegsbestimmungen oder Saisonbeitrag. Finanziert wird die Wilde Liga Bielefeld durch einen Saisonbeitrag von 30 Euro pro Team. Mitmachen kann jeder und jede, sei es mit einem eigenen Team oder durch Anschluss an ein bestehendes Team. Dabei geht es um sportliches Miteinander. In der Präambel heißt es: “Kern unseres Selbstverständnisses ist der respektvolle Umgang miteinander – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Glaube, Hautfarbe, sexueller Orientierung oder anderer Zuschreibungen. Wer hier spielt, akzeptiert dies und steht auch in Konfliktfällen für einen gewalt- und diskriminierungsfreien Umgang miteinander ein – auf und neben dem Platz. Übrigens: Auch die Würde des Balles ist unantastbar.” Ob Zürich, St. Gallen oder Bielefeld - genannte Beispiele sind recht überschaubar und regional angesiedelt, aber es geht auch international! Geburtsstunde neuer Fußball-Modelle Die vom Mailänder Fußballverein Brera Calcio gegründete FENIX ​Trophy ist ein jährlicher Fußballwettbewerb, in dem seit 2021 Amateur-vereine gegeneinander antreten - jeweils mit einem karitativen Partner. Das Akronym FENIX steht für freundlich, europäisch, nicht-professionell, innovativ und xenial - letzteres leitet sich vom altgriechischen Wort „xènos“ ab und bezeichnet eine Haltung der Gastfreundschaft gegenüber Fremden und die Wahrung des gegenseitigen Respekts gegenüber kulturellen Unterschieden. Die Bedeutung der FENIX Trophy geht also weit über den reinen Fußball-Aspekt hinaus. Der Wettbewerb soll sportliches Verhalten, soziales Engagement, Nachhaltigkeit und Freundschaft zwischen Vereinen fördern. Dafür steht auch die Trophäe selbst: Der Phönix - jener mythische Vogel, der aus der Asche seines Vorgängers aufersteht. Ist das also die Geburtsstunde neuer Fußballmodelle? Mit dabei sind Klubs aus Deutschland, Italien, Spanien, Polen, Dänemark, Belgien, den Niederlande, Großbritannien, Serbien und der Tschechischen Republik, die eines gemeinsam haben: Sie sind als Gegenentwurf zum Profifußball meist von Fans aufgebaut oder geführt. Gründe, sich als Fan vom Profi-Geschäft im Männerbereich zu entfremden, gibt es schließlich viele: Überkommerzialisierung, Abgehobenheit der Stars, Gewinnmaximierung statt sozialem Engagement, intransparente Geschäftsgebaren, mangelnde Diversität, unverhältnismäßige Eintritts- oder Verpflegungspreise, exorbitante Transfersummen, intransparentes Verbandsverhalten bis hin zur Korruption… Wer will da nicht Reißaus nehmen? KSK Beveren: Gütesiegel "fan-owned" Ein Beispiel für einen mitgliedergeführten Verein in der FENIX Trophy ist der KSK Beverenaus Belgien. Der Klub als solches besteht bereits seit 1935. 2011 wurde der gemeinnützige Verein des Fankreises Beveren gegründet. Die Mitglieder haben sich Demokratie, Transparenz und Inklusion auf die Fahnen geschrieben. Seither besteht für Unterstützer*innen und Sympathisant*innen die Möglichkeit, Miteigentümer*in des Klubs zu werden. Eine Mitgliedschaft kostet 35 Euro pro Saison. Doch wie wird ein von Fans geführter Klub regiert? Die Mitglieder waren und sind konstruktiv an den wichtigsten Entscheidungen des Vereins beteiligt und bestimmen alles mit. Vom Vereinsnamen, über die Vereinsfarben, das Logo, die Trikots bis hin zu Ticket- und Abonnementpreisen. Jeder Fan hat eine Stimme. FC United: Kunden statt Fans? Nein, danke! Ein weiterer Klub, der in der FENIX Trophy spielt, ist der von Manchester United Fans gegründete FC United of Manchester, umgangssprachlich Red Rebels genannt. Auch der FC United ist ein gemeinnütziger, gemeinschaftlicher Fußballverein, der seinen Anhänger*innen gehört und demokratisch nach dem Prinzip „Ein Mitglied, eine Stimme“ geführt wird. (Credit: alabinbonban.wordpress.com) Die Fans gründeten den FC United 2005, um sich gegen die Übernahme von ManU durch US-Geschäftsmann Malcolm Glazer und die damit einhergehende fortschreitende Kommerzialisierung des Fußballs zu wehren. “Der Zweck des FC United besteht darin, seinen Anhänger*innen, die es leid sind, dass der moderne Fußball ständig auf Kosten der Fans nach noch mehr Reichtum strebt, erschwinglichen, mitgliedergeführten und gemeinschaftsorientierten Fußball zu bieten”, heißt es auf der Homepage. Die Fans des Clubs halfen auch bei der Finanzierung des 4.400 Zuschauer*innen fassenden Stadions im Broadhurst Park, das 2015 eröffnet wurde. Während der Corona Pandemie hat der FC United den Broadhurst Park als Anlaufstelle genutzt, in dem Freiwillige unzählige Hilfsbedürftige mit Lebensmitteln, Vorräten und Trost versorgten. HFC Falke: Dankbar rückwärts, mutig vorwärts Nicht nur in Manchester, auch in Hamburg hat man sich gegen die Kommerzialisierung des Fußballs gewehrt. Der 2014 gegründete Verein Hamburger Fußballclub Falke e.V. ist der erste Verein, der sich von einem Bundesliga-Club abgewendet hat. Er entstand aus Protest gegen die Ausgliederung der Profifußball-Abteilung des mitgliedergeführten HSV in eine Aktiengesellschaft. Man befürchtete den Verlust der Entscheidungsgewalt der Mitglieder. “Wenn es im Sport nur noch um enthemmte Gewinnmaximierung geht und die Gier keine Grenzen mehr kennt. Wenn die Unersättlichkeit Dimensionen erreicht, die für den Einzelnen nicht mehr nachvollziehbar sind, dann ist es nicht mehr verwunderlich, wenn sich treue Fans abwenden. Sie verlieren ihr Zugehörigkeitsgefühl endgültig”, heißt es auf der Vereinswebsite. Der HFC Falke spielt ohne Trikotwerbung. Es gibt keinen Hauptsponsor, denn der HFC will unabhängig sein. Wenn ein Sponsor den Verein unterstützen will, entscheiden die Mitglieder. Der HFC Falke positioniert sich damit bewusst als ein „Gegenentwurf“ zum kommerziellen Fußball. (Credit: Axel Heimken / dpa) Doch dem Idealismus sind Grenzen gesetzt. Auch der HFC Falke braucht ein gewisses Maß an finanziellen Mitteln, um Sport zu ermöglichen. Der Verein spielt aktuell in der Bezirksliga Hamburg West, will aber eines Tages in die Oberliga. Langfristig soll auch noch eine Jugend- und Frauenabteilung etabliert werden. Unterdessen war der Verein lange heimatlos, ohne feste Infrastruktur. Trainiert wurde auf drei bis vier verschiedenen Anlagen. Doch entmutigen ließ man sich während zäher Verhandlungen mit der Stadt Hamburg nie. Schließlich lautet das Vereinsmotto „dankbar rückwärts - mutig vorwärts“. DFB: Monopol aus Erfahrung? Doch Fan-Beteiligung, Fairness und soziales Engagement in allen Ehren - sind wilde Ligen und alternative Vereinen eine wirkliche Alternative zum Deutschen Fußball-Bund? Der DFB ist der oberste Fußballverband in Deutschland und mit mehr als sieben Millionen Mitgliedern der größte Sportfachverband der Welt. Er trägt die Verantwortung für den Spielbetrieb von etwa 140.000 Mannschaften - von der 3. Liga bis hinunter zur Kreisklasse. Das entspricht bis zu 80.000 Partien pro Woche und 1,5 Millionen Spiele pro Saison. (Credit: DFB) Dafür müssen Spielpläne erstellt, Termine festgelegt, Schiedsrichter*innen eingeteilt werden. Rechtfertigt da nicht schon allein die Erfahrung des DFB seine Monopolstellung? Auf keinen Fall, sagt sich die Confederation of Football, ein alternativer Verband aus Leipzig, der seit 2018 dem DFB Konkurrenz macht. Dieser Verband organisiert einen vom DFB unabhängigen Spiel- und Turnierbetrieb und beruft sich dabei auf das EU-Wettbewerbsrecht. Das Motto der CoF lautet “Verband neu gedacht”. Man wolle alles Bestehende in Frage stellen und Antworten darauf finden, wie ein Fußballbund heute organisiert sein muss, um das bestmögliche für seine Mitglieder zu erreichen. Schlagworte sind digital, serviceorientiert, partnerschaftlich, demokratisch, transparent, unabhängig. Doch schon kurz nach der Gründung des CoF gab es Zoff mit dem offiziellen Fußballverband der Stadt Leipzig (FVSL). Damals wies man alle Mannschaften darauf hin, dass die im FVSL und damit eben auch im DFB gemeldeten Mannschaften nicht einfach an alternativen Spielbetrieben teilnehmen dürften - ohne Genehmigung drohten ansonsten Sportgerichtsverfahren. Die Frage ist: Wovor hat man Angst bei einem Verbände-Wettstreit? Dass Konkurrenz das Geschäft belebt? Dass sich Vereine gegen den DFB und für ein eigenes Liga-System entscheiden könnten? Dass Fußball unbürokratischer, transparenter oder gar demokratischer wäre? Oder dass man irgendwann auch den profitablen Profi-Fußball nicht mehr länger schalten und walten lässt? Die Macht der Macher In Zeiten, in denen es Trend ist, ganze Profiabteilungen aus Vereinen in Kapitalgesellschaften auszugliedern, wird es immer wieder Initiativen geben, die stattdessen den Vereinsgedanken stärken wollen. Die Fans von Rot-Weiss Essen haben es längst vorgemacht und kauften sich ihren Stadionnamen. Statt nach dem nächsten Sponsor zu gucken, bei dem man davon abhängig geblieben wäre, ob er seine Rechte für sich selbst nutzt oder nicht, kauften die Fans mit Hilfe einer Fundraising-Aktion die Namensrechte am Stadion von den Rechteinhabern RWE Deutschland AG und Sparkasse ab. Seit 2022 heißt die Spielstätte nun „Stadion an der Hafenstraße“. Bei Eintracht Braunschweig hat man es den Essenern gleichgetan. Durch eine Crowdfunding-Aktion sammelten Fans Geld, um den Namen "Eintracht-Stadion" zu erhalten. Die Geschichten rund um wilde Ligen, alternative Vereine und Fan-Initiativen zeigen: Man muss als Fan nicht alles mitmachen. Dort, wo sich viele Menschen mit einer gemeinsamen Leidenschaft zusammentun, ist auch eine Macht vorhanden und damit einhergehend eine Verantwortung. Beides kann man nutzen, um etwas zu bewirken. Sportlich, wie auch gesellschaftlich. Das zeigt auch das Beispiel von Beitar Nordia aus Jerusalem. Der 2014 von Fans gegründete Fußballverein, in dem auch Muslime spielen, macht sich mit seinem Engagement für Integration, gegen Rassismus und für Frieden stark. “Frieden jetzt” steht auf dem T-Shirt dieses Anhängers des Vereins. (Credit: Hadar Alfasi) “Das ist Sport, das ist Liebe, das ist Zusammensein, Sport muss die Leute zusammenbringen", fasst es ein Fan von Beitar Nordia in diesem Beitrag zusammen. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. P.S.: Was würdest du als Fan und oder Spieler*in gerne anders machen als bisher? Auch in Bezug auf den FC Viktoria Berlin. Schreib mir deine Meinung an sonja@fcviktoria.com. Ich würde mich freuen, wenn ich ein paar Ideen und Anregungen im nächsten Newsletter veröffentlichen kann!

  • Vorurteile über Frauenfußball entlarvt

    Passend zum Start der Fußball-WM ging Mitte Juli ein Video in den sozialen Netzwerken viral, das zeigt, was wir alle längst wissen: Der Fußball der Frauen ist genauso beeindruckend wie der Fußball mit Männern. Auch wenn viele gerne noch mit Qualitätsunterschieden argumentieren, wenn es um TV-Präsenz oder faire Bezahlung der Frauen geht. Doch auch eine Studie der Uni Zürich verdeutlicht, wie Stereotype die Wahrnehmung von Fußballspielen beeinflussen. Aber erstmal zum Video. Es handelt sich um ein Werbevideo des Telekommunikationsunternehmens Orange, Sponsor der französischen Nationalmannschaft "Les Bleus". Der Clip zeigt eine beeindruckende Torszene von Kylian Mbappé, Antoine Griezmann & Co. nach der anderen - Publikumsjubel brandet auf, die Kommentatoren überschlagen sich vor Begeisterung. Dann folgt die Auflösung: Es waren nicht die Männer der französischen Nationalmannschaft, die hier die Tore geschossen haben. Es handelt sich um ein Deepfake. Die Gesichter wurden virtuell hinzugefügt. Der Clip wird zurückgespielt und beginnt erneut, diesmal ohne visuelle Effekte. Tatsächlich handelt es sich um die beeindruckende Dribblings und Tore der weiblichen Equipe um Sakina Karchaoui, Delphine Cascarino und Konsorten! (Credit: Screenshot Orange Werbeclip) Frauen spielen also genauso atemberaubend Fußball wie Männer - wenn die Zuschauenden nicht wissen, dass es sich um Frauen handelt. Das ist auch das Ergebnis einer aktuellen Studie der Universität Zürich. Insgesamt 613 Proband*innen nahmen an der Studie teil. Allesamt bekamen identische Szenen aus Fußballspielen zu sehen. Mit dem Unterschied, dass der eine Hälfte der Teilnehmer*innen bearbeitete Videoaufnahmen gezeigt wurden, bei denen nicht zu erkennen war, ob es sich um männliche oder weibliche Fußballspielende handelt. Die Vergleichsgruppe sah die Original-Szenen - je fünf Männer- und fünf Frauenvideos. Anschließend bewerteten die Teilnehmenden die Leistung der Fußballspielenden auf einer 5-Punkte-Skala. Das Ergebnis: Fussball mit Männern wird nur dann signifikant besser bewertet, wenn das Geschlecht der Spieler eindeutig erkennbar ist. Ist dies nicht der Fall, werden Frauen- und Männerfußball gleich gut bewertet. “Geschlechtsspezifische Informationen können unsere Wahrnehmung von Qualität beeinflussen”, so der Autor der Studie, Carlos Gomez. Die Wahrnehmung von Qualität im Fußball mit Frauen wird also von Geschlechterstereotypen und Vorurteilen beeinflusst. Die oft zitierte “mindere Qualität” sollte also nicht länger Argument für weniger Berichterstattung, geringere Investitionen oder Bezahlung sein! Unsere Co-Kapitänin Marlies Sänger sieht das ganz genauso. Ihre weiteren Argumente für mehr Aufmerksamkeit für den Fußball der Frauen findet ihr im ZDF-Format “Unter Anderen - Frauenfußball: Langsam & Langweilig?”.

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