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84 Ergebnisse gefunden für „“

  • Neuer Trainerstab

    Das Team vom FC Viktoria Berlin verabschiedet sich sehr dankbar vom bisherigen Cheftrainer Alejandro Prieto und Torhüterinnen-Trainer Timo Seifarth. Neuer Cheftrainer ist der 27-jährige Dennis Galleski. Er spielte selbst zehn Jahre lang für die Himmelblauen, während er parallel seine Trainerkarriere startete. (Credit: Michael Romacker) Nach Stationen beim DFB-Stützpunkt in Köpenick, beim Berliner Fußballverband sowie zahlreichen Auswahl-mannschaften kehrt der A-Lizenz-Trainer nun zum FC Viktoria Berlin zurück und setzt gemeinsam mit unserem Team neue Impulse. "Es ist für mich mehr als nur ein Job als Trainer", betont er. "Wir finden uns in einer ausgeprägten Konkurrenzsituation wieder, in der wir jede Woche versuchen wollen, bestmögliche Ergebnisse zu erzielen." Mehr über unseren neuen Trainer auch beim “kicker”. Dabei wird er ab sofort von Co-Trainer Gregor Seemann unterstützt. Der 58-Jährige war zuletzt für die C-Junioren von SV Askania Coepenick verantwortlich. Als echter Berliner ist er schon jahrelang im Hauptstadt-Fußball unterwegs. (Credit: Michael Romacker)

  • Neu im Kader

    Eine unserer neuen Spielerinnen ist eine alte Bekannte: Wir begrüßen zur Saison 2023/24 Anna Höfker im Kader! Anna macht an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ihren Master in strategischer Kommunikation. Den FC Viktoria Berlin unterstützt sie schon länger in Sachen PR und Kommunikation - umso mehr freuen wir uns, dass die 23-jährige Abwehrspielerin nun auch sportlich unsere Mannschaft verstärkt. “Nach einem aufregenden Startjahr wäre es großartig, wenn wir in dieser Saison den Weg nach oben in die 2. Liga schaffen. Ich hoffe, der Mannschaft bei diesem Ziel bestmöglich helfen zu können.” Ihre größten Erfolge bisher waren der 2. Platz bei der Deutschen Meisterschaft der B-Juniorinnen (Bundesliga) und der Länderpokal-Sieg der U16-Juniorinnen 2016. Zuletzt spielte sie in der 2. Fußball Bundesliga für den FSV Gütersloh 2009 - nun also für Viktoria in der Regionalliga Nordost, was für sie keinesfalls ein Downgrade bedeutet: “Auf den ersten Blick scheint es sportlich aus der 2. Liga in die Regionalliga natürlich wie ein Schritt zurück. Aber das ist es überhaupt nicht. Der FC Viktoria hat ein tolles Team mit einer Menge Qualität und großen Ambitionen. Hier wird an allen Stellen viel für uns getan, eine Menge in die schrittweise Professionalisierung investiert und es werden Bedingungen hergestellt, die ich teilweise so vorher auch nicht kannte. Sei es beispielsweise die Bezahlung, die individuelle Betreuung in der Reha und beim Athletiktraining.” Mit Eunice Beckmann stößt eine ehemalige Bundesliga-spielerin zu uns. Mehr als 100 Spiele in der höchsten deutschen Spielklasse hat sie bereits auf dem Konto mit Stationen bei Bayer Leverkusen, dem FC Bayern München und zuletzt beim 1. FC Köln. Eunice ist in der Offensive flexibel einsetzbar und kann mit ihrem starken Dribbling und schnellen Antritt so einige Abwehrreihe vor Schwierigkeiten stellen. Aktuell geht die ehemalige Juniorinnen-Nationalspielerin noch die letzten Schritte ihrer Reha nach einer langen Knieverletzung, bevor sie dann bald richtig auf dem Platz durchstarten kann. Auch Natalia Stulin bringt jede Menge Erfahrung mit. Unsere neue Nummer 27 spielte 12 Jahre lang für den 1. FFC 08 Niederkirchen, bevor es sie im letzten Jahr aus der Pfalz zum SC Sand in die 2. Bundesliga verschlug. Nun wechselt die 30-Jährige zu unserer Viktoria und wird mit ihren ebenfalls über 100 Zweitligaspielen im Gepäck für Power im Mittelfeld und hoffentlich viele Tore sorgen Aus Grün wird Blau: Stefanie Klug findet ebenfalls aus der zweiten Liga den Weg zu uns in die Hauptstadt.Die 29-Jährige war in der letzten Saison für die Zweitvertretung vom VfL Wolfsburg aktiv und verstärkt nun unsere Abwehrreihe. Sie wird ab sofort mit der Nummer 2 auf dem Rücken auflaufen und mit ihrem Tempo auf dem Flügel nur wenig Gegenspielerinnen an sich vorbei lassen. Wie man richtig durchstartet weiß die studierte Luft- und Raumfahrt-Ingeneurin wohl am allerbesten im Team! Hier gibt es die Einschätzung des Tagesspiegel zu unseren Neuzugängen.

  • Fußball der Zukunft: Wie Frauen den Sport revolutionieren - Ein Interview mit Alina Ruprecht

    2022 war ein Rekordjahr für den Fußball mit Frauen. Der VfL Wolfsburg spielte im Halbfinale der Champions League gegen Titelverteidiger FC Barcelona vor über 90 Tausend Zuschauer*innen. Die Tickets waren innerhalb von 24 Stunden ausverkauft. Auch die EM in England war ein Quoten-Hit. Die TV-Übertragung des Finales zwischen Deutschland und England sahen durchschnittlich knapp 18 Millionen Menschen in der ARD - das entspricht einem Marktanteil von 64,8 Prozent. Auch in der Bundesliga füllen die Spiele der Frauen inzwischen zu sogenannten Highlightspielen große Stadien. Sie bekommen also endlich die verdiente Aufmerksamkeit. Aber wie nutzt man diesen Hype am besten, damit er nachhaltig bleibt? "Vorne ist da, wo sich niemand auskennt”, schreibt die ehemalige Nationalspielerin und Viktoria-Supporterin Tabea Kemme im Vorwort des Buchs “Fußball der Zukunft - Wie Frauen den Sport revolutionieren”. Wir haben mit Herausgeberin Alina Ruprecht über den aktuellen Stand in Deutschland, Europa und den USA gesprochen. Alina Ruprecht hat einen Abschluss in Politikwissenschaft und macht derzeit ihren Master in European Studies. Sie schreibt für diverse Medien über den Fußball der Frauen in Deutschland und sagt: “Der sportliche Erfolg ist schon lange da, man hat nur nichts daraus gemacht. Das wird jetzt alles in Sekundenschnelle nachgeholt." Haben wir die jetzt offenbar doch rasante Entwicklung in Deutschland den Vorreiterinnen in den USA, England oder Spanien zu verdanken? A | Natürlich haben auch andere Teams, andere Pioniere in anderen Ländern viel gemacht, aber ich glaube, die Entwicklung der vergangenen Monate in Deutschland haben wir unserer Nationalmannschaft und deren Leistung bei der EM im Sommer 2022 zu verdanken. Wir haben direkt danach einen neuen Zuschauerrekord in der Bundesliga gehabt - beim Eröffnungsspiel von Eintracht Frankfurt gegen den FC Bayern München im Deutsche Bank-Park. Das war schon das erste Signal. Wie professionell ist denn die 1. Bundesliga der Frauen derzeit? A | Schwieriges Thema. Die italienische oder die englische Liga sind zum Beispiel vollständig professionalisiert. Das sind entsprechend auch attraktive Ziele für Spielerinnen. In der Bundesliga waren lange Zeit nur zwei Vereine vollständig professionalisiert: FC Bayern München und VfL Wolfsburg. Frankfurt hat nachgezogen, die TSG Hoffenheim auch, aber in anderen Klubs sind einfach zu viele Spielerinnen mit Nebenjobs beschäftigt. Wenn sich die Spielerinnen nicht vollständig auf ihren Sport konzentrieren können, kann kein fairer Wettbewerb entstehen. Warum hapert es an einer gerechten Bezahlung? A | Gute Frage. Der VfL Wolfsburg hat sehr früh angefangen, in den Fußball der Frauen zu investieren. Andere Vereine hatten da einfach noch nicht so den Willen oder die Motivation. Vom Verband kommen auch wenig Ideen, um einheitliche Strukturen für alle Vereine vorzuschreiben. Manche Vereine können in einem Gefüge nicht mehr mithalten. Du klingst frustriert. A | Wenn die Meisterschaft jedes Jahr nur zwischen zwei Teams entschieden wird, ist das auf Dauer nicht attraktiv. Für die Spielerinnen der Vereine ab der Tabellenmitte sind es teilweise unhaltbare Zustände. Wenn man sieht, was in England, Italien oder Spanien alles möglich ist, ist es kein Wunder, dass Spielerinnen ins Ausland abwandern. Aktuelles Beispiel Jill Roord: Die 26-jährige Mittelfeld-Stammkraft wechselt zur neuen Saison vom deutschen Pokalsieger und Champions-League-Finalisten VFL Wolfsburg nach England zu Manchester City. Damit spielt die Niederländerin beim Tabellenvierten der FA Women’s Super League ab sofort nicht mehr auf der internationalen Club-Bühne, dafür aber in einer durchweg professionalisierten Liga. (Credit: Manchester City FC) Was könnten wir uns bei unseren europäischen Nachbarinnen abgucken? A | Einiges. In der englischen Women's Super League müssen die Vereine den Spielerinnen so viel zahlen, dass sie keinem Nebenjob nachgehen müssen. Hierzulande können sich die meisten Spielerinnen ihren Lebensunterhalt nicht durch den Fußball sichern. Dann haben wir ab der nächsten Saison Montagsspiele. Mit An- und Abreise für ein auswärtiges Montagsspiel müssen sich Spielerinnen dann praktisch zwei Tage freinehmen. Da gehen viele Urlaubstage verloren! An solch kleinen Punkten hapert es schon. Du hast die Unausgeglichenheit in der Bundesliga angesprochen. Turbine Potsdam konnte da nicht mehr mithalten. Was bedeutet das? Sind Frauenmannschaften doch nur ein Anhängsel des Männersports? A | Der Verlust von Potsdam in der ersten Liga ist tragisch, weil es ein großer Traditionsverein ist, der viele europäische und deutsche Erfolge gefeiert hat. Einst war Potsdam das Aushängeschild des deutschen Fußballs der Frauen. Dass Turbine in die zweite Liga abgestiegen ist, sollte ein Alarmsignal sein! Mit der SGS Essen haben wir einen weiteren, reinen Frauenfußballverein, der sich noch ganz gut hält, weil man sich auf eine Rolle als Ausbildungsverein verständigt hat. Die haben ein Gespür für Nachwuchsspielerinnen und bilden toll aus. Dann kommen natürlich die größeren Klubs und kaufen die Spielerinnen. Wie es mit der SGS Essen in den nächsten Jahren weitergeht, bleibt abzuwarten. Begehrlichkeiten um den Fußball mit Frauen wachsen und damit auch die Verantwortung. Die Liste der Herausforderungen ist lang. Es ist ein Spagat zwischen Sport, Medien, Wirtschaft, Nachhaltigkeit, Fairness, Diversität und Gleichberechtigung. Was wird am schwierigsten? A | Wie die Spielerinnen nahbar und authentisch bleiben können. Immer mehr Fans strömen in die Stadien. Dann wird nicht mehr jede Spielerin Zeit für Autogramme oder Erinnerungsfotos haben. Natürlich werden sich Dinge verändern. Aber ich glaube nicht, dass die Spielerinnen eines Tages abgehobene Millionäre werden, wie im Männerfußball. Was die Kultur um den Fußball der Frauen so einzigartig macht, ist, dass ein kollektiver Wille da ist, das Ganze zu bewahren. Fußball ist ja mehr als nur Sport. Fußball hat einen gesamtgesellschaftlichen Einfluss. Rassismus, Sexismus, Homophobie. Dagegen passiert im Männersport viel zu wenig. Während lesbische Fußballspielerinnen kein Problem sind, tut sich der Männersport immer noch schwer mit Offenheit. Woran liegt's? A | Es sind Strukturen, Denkmuster, Ängste, Befürchtungen, die sich über Jahre hin manifestiert haben und die sich nicht über Nacht abbauen lassen. Da kann Fußball der Frauen mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass es anders geht. Ich hoffe, dass sich das dann Fans und Verantwortliche aus dem Fußball der Männer anschauen und schrittweise ihre Bedenken abbauen.​​​​​​​​​​​​​​ Die Sportjournalistin Alina Schwermer schreibt in ihrem Beitrag, Frauen im Fußball seien “ein Gradmesser der Gleichberechtigung in einer Gesellschaft. Der Wunsch nach gleichen Bedingungen wie die Männer zeigt jedoch zugleich, dass Feminismus im Fußball oft oberflächlich bleibt. Die feministische Sportkritik wollte zwischenzeitlich das Spiel selbst verändern, seine Gewalt und sein bedingungsloses Leistungsdenken abschaffen. Aber übrig blieb nur, am Spiel der Männer teilhaben zu wollen. (…) Die revolutionäre Bedeutung dieser Parole aber wird ausgeblendet. ‘Gleicher Lohn für gleiche Arbeit’ hieße ja auch gleiches Geld für eine Spielerin aus Thailand, für eine mit körperlicher Einschränkung oder eine in der zweiten Liga. Das ist aber nicht gemeint. Die wirtschaftsliberalen Proteste im Frauenfußball der Gegenwart versuchen, nur ein Privileg zu beseitigen - die eigenen Privilegien nimmt man als selbstverständlich an.” Wie sähe ein wahrhaft gleichberechtigter Fußball aus? Einer, der Unterdrückung, Ausbeutung, Dominanz und bedingungsloses Leistungsstreben nicht reproduziert, sondern kreativer denkt als in Sieg und Niederlage, Mann oder Frau? A | Spieler und Spielerinnen sollten gleichberechtigt die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Diese Erwartungshaltung an die Frauen, dass sie repräsentieren, dass sie Sichtbarkeit schaffen - das sollte man nicht alles den Spielerinnen allein aufbürden. Da müssen auch Männer Teile übernehmen, das ist ganz klar. Und davon sehe ich derzeit zu wenig. Strukturell hat der Fußball mit Frauen ähnliche Änderungen durchlaufen wie der Männersport. Aufblähung des Spielplans, Maximierung der Einnahmen durch Reformen der Wettbewerbe, teurere TV-Verträge und die wachsende Schere zwischen kleinen und großen Klubs. Wie vermeiden wir, dass am Ende doch nur eine Kopie des Männerfußballs entsteht? A | Ich bin der Überzeugung, dass sich Spielerinnen und Fans der Authentizität, der ganzen Kultur um den Sport herum bewusst sind und das auch aktiv aufrechterhalten wollen. Ich glaube, dass es nicht zu einer Kopie kommt. Ich glaube, das Bewusstsein ist einfach viel zu groß, dass das nicht sein soll und dass viele es auch gar nicht wollen.​​​​​​​ In der kommenden Saison müssen Männer-Bundesligisten nach der neuen Lizenzierungsordnung den Fußball mit Frauen fördern. Würdest du sagen, "The present is female" oder "The future is female"? A | Beides. Die Gegenwart muss weiblich sein, damit man in Zukunft etwas hat, worauf man aufbauen kann. Man braucht ja eine Basis. Der sportliche Erfolg in Deutschland ist schon lange da, man hat nur nichts daraus gemacht. Man hat nicht darauf aufgebaut. Und das wird jetzt alles in Sekundenschnelle nachgeholt. ​​​​​​​ “Pflichtlektüre für alle Fans”, urteilt Nationalspielerin Laura Freigang über “Fußball der Zukunft - Wie Frauen den Sport revolutionieren” von Alina Ruprecht und Justin Kraft (Hrsg.). Das Buch ist im Verlag “Die Werkstatt” erschienen, hat 192 Seiten und kostet 22 Euro. Passend zum Thema haben wir noch ein paar TV-Tipps für euch: Wir empfehlen die 5-teilige Reportagereihe “Auf der Suche nach dem Boom im Frauenfußball” vom ZDF mit Einblicken in das Team des Bundesligisten SGS Essen sowie des BVB. Im Talkformat “Arte Saloon” geht es um die Frage, wie sehr eine Sportart kommerzialisiert und trotzdem noch geliebt werden kann. Zu Gast ist u.a. Doris Fitschen, Gesamtkoordinatorin Frauen und Fußball beim DFB und eine der Fußballerinnen, die 1989 für den EM-Titel noch ein Kaffeeservice vom DFB geschenkt bekommen hat. Außerdem dabei: Journalist und Mitherausgeber des o.g. Buchs, Justin Kraft sowie Viktoria Co-Gründerin Felicia Mutterer. Ihr Statement hinsichtlich der Kommentare zur Sendung: "Krass, wie der Fußball der Frauen so viel Despektierliches nach sich zieht.”

  • Die Farce um die WM

    Dass unsere Nationalmannschaft von einem Tamponhersteller und einer Firma für Haushaltsgeräte gesponsert wird - geschenkt. Hier kommen zwei weitere Meldungen rund um die gerade beendete WM, die uns bewegen. Sie haben mit den zwei dicken “Bs” zu tun, über die wir so oft reden: Berichterstattung und Bezahlung. (Ja, schon wieder Geld!) DFB stockt Prämien nicht auf In wenigen Tagen beginnt der FIFA Women’s World Cup 2023 in Australien und Neuseeland. Mit einem Novum: Die FIFA hat nicht nur ihre Prämien auf insgesamt rund 103 Millionen Euro erhöht, das ist fast viermal so viel Geld wie bei der WM 2019, sondern schüttet mehr als die Hälfte davon zum ersten Mal auch direkt an die Spielerinnen der 32 Teams aus. Bisher zahlte der Weltverband die WM-Gelder komplett an die nationalen Verbände, die dann die Prämien eigenständig verhandelten und die Gelder an die Sportlerinnen verteilten. In diesem Jahr erhält jede Spielerin für die Teilnahme rund 30.000 Euro von der FIFA, im Falle eines WM-Siegs würden Kapitänin Alexandra Popp und ihre Mannschaftskolleginnen jeweils umgerechnet 248.000 Euro erhalten. Der finanziell angeschlagene DFB wiederum plant keine zusätzliche Aufstockung der Prämien aus eigenen Mitteln, um sein Frauenteam zusätzlich und auf Niveau der Männer zu entlohnen. Wer hier den vorigen Newsletter-Artikel über Fair Pay gelesen hat, wird sich fragen: #Leistungsbezogene Vergütung? #Bonus? Fehlanzeige! Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg sieht das ganz nüchtern. Dem TV-Sender Sky sagte sie: „Man muss immer sehen, wo wir herkommen. Die Prämien haben sich vor allem aufgrund der FIFA und der UEFA verändert.” Die Erfolgszahlungen der FIFA an die Verbände sind im Vergleich zur WM 2019 leicht gestiegen. “Die Verbände kriegen die Gelder, die bei dieser Weltmeisterschaft generiert werden, und geben sie weiter. Das ist beim DFB nicht anders“, so Voss-Tecklenburg. Die Männer hätten für einen WM-Titel in Katar übrigens 400.000 Euro vom DFB bekommen. Da nützt es wohl auch nichts, dass sich sogar Bundeskanzler Olaf Scholz bei seinem DFB-Besuch vergangenen Sommer für eine gerechte Bezahlung ausgesprochen hatte - Die Frauen werden wieder nicht an die für die Männer ausgelobten Summen herankommen. Die WM im TV: Erst keiner und jetzt alle?! Es stand lange auf der Kippe, ob die WM überhaupt im Fernsehen übertragen wird und was es kostet. Trotz riesigem Fan-Interesse drohte ein TV-Blackout. FIFA-Präsident Gianni Infantino sieht in der Vermarktung der TV-Rechte neues wirtschaftliches Potenzial und hatte feste Preisvorstellungen. Kolportiert wurden zehn bis 15 Millionen Euro. Begründet wurde die Forderung vonseiten der FIFA mit angemessener Wertschätzung des Fußballs der Frauen. Laut Sportmagazin Kicker boten ARD und ZDF jeweils nur fünf Millionen Euro. Bei der Männer-WM in Katar wurden 214 Millionen Euro gezahlt. Zwar hätten gebührenfinanzierte Sender den Grundauftrag, sportliche Großereignisse zu übertragen, aber man wolle sich vom Weltverband nicht erpressen lassen. Bezahlsender wie DAZN oder Sky wiederum wollten auch nicht einspringen und verwiesen auf die viel größere Reichweite der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Doch auch die finanziellen Mittel dürften bei der Entscheidung der privatwirtschaftlichen Sender eine Rolle gespielt haben. Mit Blick auf die ungünstigen Anstoßzeiten durch die Zeitverschiebung sind weniger Werbeeinnahmen zu generieren. Erst dank der Europäischen Rundfunkunion, die die stockenden Verhandlungen mit der FIFA übernahm, sicherten sich am Ende doch ARD und ZDF die TV-Rechte. Wie viel ihnen das Turnier wert war? Kein Kommentar. Der Betrag wird auf rund zehn Millionen Euro geschätzt. Und da es am Ende 1. immer anders kommt und 2., als man denkt, läuft das Turnier jetzt parallel sogar doch (zumindest teilweise) im Pay-TV. Nachdem auch Sky offenbar an sogenannten Sublizenzen für Live-Bilder interessiert war, zeigt DAZN nun sicher die Highlights der Spiele kurz nach Abpfiff. Da der TV-Rechte-Poker bis Mitte Juni gedauert hat, blieb bis zum Beginn des Turniers am 20. Juli wenig Vorbereitungszeit für die Sender. Die ARD wird aller Voraussicht nach mit 15 Kolleg*innen in Down Under vor Ort sein. Der Rest der Berichterstattung werde größtenteils aus Deutschland und dem WM-Studio in Hamburg kommen, heißt es. Das ZDF konnte Giulia Gwinn als Expertin gewinnen. So kann sie trotz Kreuzbandriss doch irgendwie Teil des Turniers sein. Darüber hinaus zeigt das ZDF in der Reihe “Role Models” eine 30-minütige Doku über die verletzte Nationalspielerin. In eigener Sache: Ein Hauch FC Viktoria Berlin bei der WM Unsere Viktoria Stadionsprecherin Nina Potzel fährt nach Australien/Neuseeland und wird unter anderem für den Instagram-Kanal @frauensport.inside vom NDR berichten. (Credit: Christian Schneider) Außerdem wird unsere Geschäftsführerin Ariane Hingst ebenfalls bei der WM dabei sein. Unsere zweimalige Weltmeisterin steht als Expertin für den US-Sender Fox Sport vor der Kamera.

  • Ariane Hingst als neue Geschäftsführerin Sport

    Wir freuen uns sehr über Verstärkung in der Teamführung neben dem Platz: Unsere Co-Gründerin und zweimalige Fußballweltmeisterin Ariane Hingst übernimmt künftig als Geschäftsführerin den sportlichen Bereich und wird damit die bisher alleinige operative Geschäftsführerin Lisa Währer im Duo verstärken. Hier geht es zur Meldung vom kicker.

  • "Wie schnell du mit drei Kilo weniger gewesen wärst..": Bodyshaming und Essstörungen im Spitzensport

    Seit Hockey-Nationalspielerin Nike Lorenz öffentlich von ihrem schwierigen Verhältnis zu Essen, ständig neuen Diäten, Gewichtsschwankungen und mentalen Problemen berichtete, teilen immer mehr (Profi-)Sportlerinnen ihre Erfahrungen. Nike Lorenz vermutet, ihr gestörtes Verhältnis zu Essen und ihrem Körper entwickelt zu haben, weil sie “als Sportlerin viel damit konfrontiert wurde, wie man sich ‘richtig’ ernährt”. Auf ihrem Blog schreibt sie weiter, dass ihr “Fitness-Level am Aussehen meines Körpers und Körperfettanteils festgemacht wurde”. Und Nike Lorenz ist damit nicht allein. (Credit: nikelorenz.com / Auf dem Bild Nike Lorenz) “Und jetzt stell dir vor, wie schnell du mit drei Kilo weniger gewesen wärst…”: Das bekam Biathletin Miriam Neureuther von ihrem Trainer zu hören - ausgerechnet nach der Goldmedaille bei der Heim-WM in Ruhpolding. Danach verzichtete sie auf Kohlenhydrate und nahm 10 Kilogramm ab. In kürzester Zeit. In der ARD Doku “Hungern für Gold - Essstörungen im Spitzensport” berichtet sie vom andauernden Druck, der ästhetischen Norm entsprechen zu müssen. Heute hinterfragt sie die Systematik dahinter und sucht nach Lösungen, damit Sporttreibende eben nicht mehr für Gold hungern müssen. (Credit: dpa) Genau wie Kim Bui, eine der besten Turnerinnen Deutschlands, die vergangenen Sommer ihre Karriere mit einer bronzenen EM-Teammedaille beendete. In ihrer kürzlich erschienenen Biografie - „45 Sekunden. Meine Leidenschaft fürs Turnen - und warum es nicht alles im Leben ist" (mit Andreas Matlé) - bricht sie ihr Schweigen. Kim Bui habe 30 Stunden pro Woche trainiert, doch ihrer Trainerin hat das nicht gereicht. Die Turnerin sollte abnehmen und bekam Bulimie. Fast sieben Jahre lang litt sie unter der Erkrankung. (Credit: Christian Einecke) Auch unsere Viktoria-Investorin, die Ex-Schwimmerin Franziska van Almsick, litt unter Essstörungen. Die Probleme begannen Ende 1995 vor den Olympischen Spielen in Atlanta. “Salzstangen und mal ein Äpfelchen, mal auch nur ein halbes. Und zum Frühstück ein Bonbon”, erzählt sie in einem STERN-Interview. Erst eine Therapie war ihre Rettung. Mehr dazu auch in Franziska van Almsicks Autobiografie “Aufgetaucht”. Niemand thematisierte damals, dass die Schwimmerin bei 180 cm Körpergröße nur 60 kg wog. Weniger Wasserverdrängung halt, könnte man meinen. “Eine kontrollierte Gewichtsreduktion in einem vernünftigen, gesundheitlich nicht bedenklichen Rahmen kann häufig eine Leistungssteigerung bringen”, heißt es in einer Handreichung des Bundesinstitut für Sportwissenschaft. “Wird jedoch das individuell optimale Verhältnis zwischen Körper- oder Muskelmasse und Leistungsanforderung gestört, können neben der Leistungsminderung auch gesundheitliche Beeinträchtigungen auftreten. Neben einem erhöhten Knochenbruchrisiko können zahlreiche weitere medizinische Kurzzeit- oder Langzeitfolgen entstehen, abhängig vor allem von der zeitlichen Dauer und dem Ausmaß des gestörten Essverhaltens.” ​​Man spricht dann auch vom Krankheitsbild Anorexia athletica. Anorexia athletica zählt zwar nicht zu den klinischen Essstörungen, aber es besteht die Gefahr, dass die Athlet*innen früher oder später in eine Sportler gleitet Anorexia nervosa oder eine Bulimie abgleiten. Auch Männer betroffen Hockeyspielerin Nike Lorenz macht für ihre Essstörung nicht nur den Leistungsgedanken, sondern auch die patriarchale Welt dafür verantwortlich. Das Patriarchat habe “die Frauen extrem auf ihr Äußeres begrenzt und vor allem eine Dynamik geschaffen, in welcher der Wert einer Frau durch das männliche Auge und dessen Bewertung bestimmt wird (#malegaze).” Aber auch Männer sind von Essstörungen betroffen. Leicht fliegt weit: Als Skispringer Sven Hannawald 2002/2003 seine Karrierehöhepunkt erlebt und alle Springen der Vierschanzen-Tournee gewinnt, ist er nur noch Haut und Knochen. (Credit: Imago) Skisprung-Kollege Martin Schmitt war ebenfalls vom Magerwahn betroffen und ernährte sich zeitweise von nur 1300 Kalorien am Tag. Seit 2004 gilt beim Skispringen eine Body-Mass-Index-Regel. Ein zu niedriger BMI, der sich aus Gewicht und Größe errechnet, führt zur Verkürzung der Skilänge. Bodyshaming und Essstörungen im Fußball Ist es nicht krank, dass sich Fußballer wie Isco, Eden Hazard, Luke Shaw oder Wayne Rooney immer wieder als “fett”, “unfit” und “untrainiert” betiteln lassen mussten, während wiederum drahtig-dünne Spieler wie Jamal Musiala oder Riyad Mahrez auch nicht vor Bodyshaming-Kommentaren verschont bleiben? Was war über Flügelflitzer Riyad Mahrez nicht schon alles zu lesen. Der sehe kein Land im körperbetoten englischen Fußball, der solle mal was essen. Selbst Trainer Pep Guardiola sagte 2020 noch: "Sehen Sie seine Beine? Es ist unmöglich, dass er sich verletzt, weil er keine Muskeln hat." Zu dick, zu dünn!? Doch was ist sowohl physisch, als auch psychisch (noch) gesund? Die Forschung zur Gesundheit im Sport konzentriert sich fast ausschließlich auf männliche Spitzensportler. Vereinzelte Studien deuten jedoch darauf hin, dass Spitzensportlerinnen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen einem höheren Risiko für psychische Erkrankungen ausgesetzt sind. Dazu zählen auch Essstörung. Die School of Sport and Health Sciences der University of Central Lancashire, UK sammelte zwischen November 2020 und März 2021 anonymisierte Daten von 115 Elite-Fußballerinnen der beiden höchsten englischen Spielklassen. 36 Prozent der befragten Spielerinnen gaben Symptome einer Essstörung an. Carly Perry, Hauptautorin der Studie sagt: “Unsere Ergebnisse zeigen, dass 35 Prozent der Fußballerinnen derzeit versuchen, Gewicht zu verlieren. 45 Prozent haben in den letzten vier Wochen versucht, abzunehmen. Es ist daher gerechtfertigt, zu erforschen, wie und warum Spieler versuchen, während der Saison abzunehmen.“ 90 Prozent der Teilnehmerinnen glaubten, dass die Inanspruchnahme von psychologischer Hilfe ihre Karriere verbessern würde. 86 Prozent gaben an, dass sie irgendwann während ihrer Spielzeit klinische Unterstützung wünschten oder brauchten. Laut Carly Perry sei es deshalb “von entscheidender Bedeutung, dass Fußballvereine hilfesuchendes Verhalten fördern“. +++Solltest du weitere Infos oder Hilfe zum Thema Essstörungen benötigen, wende dich an www.bzga-essstoerungen.de/+++ Natürlich ist die Sportwelt nur ein Teil der Gesamtgesellschaft. Körper und Körperlichkeit ist aber ein Thema, das uns alle angeht. In dem, wie wir miteinander umgehen oder einander bewerten. “Fettfeindlichkeit richtet sich gegen 46 Prozent der deutschen Frauen und (theoretisch) gegen 60,5 Prozent der deutschen Männer. Wobei das Mehrgewicht bei Männern oft akzeptierter ist, als das von Frauen. Fast bzw. mehr als die Hälfte der Deutschen sind gemäß BMI* (>25) demnach ‘übergewichtig’. Und die andere Hälfte hated? Wie absurd ist das denn?”, fragt sich die Journalistin Suse Bruha. Sie nennt den BMI (Body Mass Index) ein fragwürdiges Instrument und widmet sich dem Thema in einem Beitrag für die Deutsche Welle: “Fatshaming - Kampf für Akzeptanz”. “Wir haben alle was davon, damit aufzuhören, Körper zu kommentieren”, schreibt Suse Bruha auf Instagram, “das ist auch ganz leicht: einfach mal das Fresschen halten!”

  • Die HSV-Frauen: Sparzwang und Patriarchat versus Aufstiegskampf

    Unsere Gegnerinnen in der Relegation waren die 1. Frauen des Hamburger SV aus der Regionalliga Nord. Das Team von Trainer Lewe Timm erzielte diese Saison 25 Siege in 26 Ligaspielen. Nun ging es um den Aufstieg. In der vergangenen Saison scheiterte das Team in der Relegation an Turbine Potsdam II. HSV-Kapitänin Sarah Stöckmann aus der Nähe von Buxtehude, arbeitet Vollzeit als Erzieherin und spielt seit 2019 für den HSV (Credit: HSV) Stöckmann sagte vor dem Duell gegen uns: “Der Wille ist unfassbar groß, dass wir das dieses Jahr dann endlich schaffen.” Und das rund zehn Jahre nach ihrem schwärzesten Kapitel in der Geschichte der HSV Frauen: dem Zwangsabstieg von der ersten in die dritte Liga. Rückblick: Im Sommer 2011 zog der Bundesliga-Dino Hamburger SV völlig überraschend sein Frauenteam aus der Bundesliga zurück. Der Verein machte zu dieser Zeit Millionenverluste, stand kurz vor der Insolvenz. Geld wurde aber nicht bei den Männern gespart, die mehr und mehr den Anschluss in der Liga verloren, sondern bei den Frauen. Sie mussten von der Bundesliga in die drittklassige Regionalliga absteigen. Auch wenn es nur um eine niedrige sechsstellige Summe ging, die zur Finanzierung der Frauenmannschaft fehlte. Eine "Schande für den deutschen Frauenfußball" nennt Bernd Schröder von Turbine Potsdam die Situation damals. Eine Situation, die so künftig nicht mehr eintreten darf und kann? Von der kommenden Saison an müssen die Männer-Bundesligisten den Frauenfußball fördern. In der neuen DFL-Lizenzierungsordnung heißt es unter §3 Abschnitt 3: "Als sportliches Kriterium wird zudem verlangt, dass der Bewerber den Frauenfußball fördert sowie einen Beitrag zu seiner Professionalisierung und zur Steigerung seiner Beliebtheit leistet, indem er eine Frauen- und/oder Mädchenmannschaft zu offiziellen Wettbewerben anmeldet oder eine Kooperationsvereinbarung mit einem Fußballclub abschließt, der eine Frauen- und/oder Mädchenfußballabteilung unterhält." Die Spielerinnen des HSV haben die beiden Spiele der Relegation für sich entscheiden können (3:0; 1:3). Aber ganz gleich, wie die Relegation zwischen dem HSV und Viktoria ausgegangen wäre: Es kann nur bergauf gehen für den Fußball mit Frauen. HSV-Trainer Lewe Timm, weiß, dass die Zeiten des Patriarchats vorbei sind. Der HSV könne es sich nicht leisten, das Rad der Zeit nochmal zurückzudrehen, sagte er gegenüber dem NDR. (Credit: HSV) Timm, der private Verbindungen zu Viktoria hat, gönnt uns den Aufstieg übrigens 2024. Mehr zur Geschichte seines Teams gibt es in einer Sportclub Story zu sehen: "Die Fußballerinnen des HSV - der schwere Weg zurück".

  • Zeitmanagement. Was tun, wenn alles oberste Priorität hat?

    Ich weiß oft nicht, wie ich alles schaffen soll. Nach dem Newsletter ist vor dem Newsletter, dann warten da noch zehn Hörspiel-Treatments, verschiedene Blogartikel, ach, und einen Hauptjob als Podcasterin habe ich ja auch noch. Und alles muss bitte gestern fertig sein. Die Gleichzeitigkeit der Dinge - sie nervt nicht nur, manchmal habe ich das Gefühl, von meinem eigenen Leben rechts überholt zu werden. Warum sind am Ende der Zeit immer noch so viele Aufgaben übrig? Teresa Bücker, Autorin des Buchs "Alle_Zeit – eine Frage von Macht und Freiheit" sagt, Zeit sei immer da, wir hätten nur nicht genug Macht, darüber zu entscheiden, was wir mit ihr machen. Klar, die wenigsten Menschen entscheiden sich bewusst für ein stressvolles Leben. Bücker selbst könne nur vier, fünf Stunden am Tag wirklich produktiv sein. Das ist nur logisch. Unser Gehirn besitzt keine unbegrenzte Kapazität. Unsere Zeit immer zu 100 Prozent effizient zu nutzen ist fast unmöglich. Deswegen kommen hier xy Tipps für besseres Zeitmanagement. Priorisieren Die meiste Zeit verschwenden wir durch falsche Priorisierung von Aufgaben. Das passiert oft unbewusst und unbemerkt. Wenn wir Unwichtiges dem Essentiellen vorziehen, weil es vielleicht schneller fertig ist, täuschen wir uns selbst. Schließlich arbeiten wir ja trotzdem, aber eben nicht besonders effektiv. Doch was ist denn nun wirklich oberste Priorität? Das kann man mit der sogenannten Eisenhower-Matrix herausfinden. Die Parameter in dieser Tabelle sind “Wichtigkeit” und “Dringlichkeit”, wobei das Kriterium “Wichtigkeit” favorisiert wird. Die Aufgaben sollten also nach folgender Reihenfolge bearbeitet werden: Eilig und wichtig → Nicht eilig, aber wichtig → Eilig, aber unwichtig → Nicht eilig und unwichtig. Zeitfallen umgehen Auch wenn wir wissen, was zu tun ist, lassen wir uns gerne ablenken. Messenger, Social-Media und E-Mails sind wahre Zeitfresser. Deswegen verzichte auf ständige Erreichbarkeit und versuche stattdessen, alles (wirklich Wichtige) gezielt zu einem festgelegten Zeitpunkt zu checken. Schalte Benachrichtigungen, Alarme und Push-Meldungen ab. Es gibt sogar Plug-Ins, mit denen man Internetseiten für eine bestimmte Zeit blockieren kann - Ciao, TikTok, Instagram und Twitter! Wenn das schwer fällt, kann man das Handy auch in den Flugmodus schalten oder an einen schwer erreichbaren Ort legen. Die Psychologin und Verhaltenstherapeutin Miriam Junge (übrigens auch Viktoria-Fan) schreibt dazu in ihrem Buch “Kleine Schritte mit großer Wirkung”: “Nimm Ablenkungen bewusst wahr! Sobald du merkst, dass du von deinem Ziel oder deiner Aufgabe abgekommen bist, mach es dir bewusst. (...) Halte inne und unterbinde die Ablenkung. Dabei helfen Phrasen wie ‘Dies ist nicht, was ich tun muss. Dies ist nicht, was ich tun will’.” Mono - statt Multitasking Dass man beim Multitasking mehrere Dinge gleichzeitig schafft, ist eine Illusion. Das klappt nur beim Zähneputzen und gleichzeitigem Atmen. Unser Gehirn kann zwar mehrere Dinge gleichzeitig, aber nur, wenn es sich um automatische Prozesse handelt. Geht es um komplexe Aufgaben, wie einen Newsletter schreiben, während man telefoniert, wird es schwierig. Genauer betrachtet springt man dann einfach zwischen mehreren Tätigkeiten hin und her. Das kostet Zeit, statt sie zu sparen. To-Dos organisieren Work smart, not hard! Eine unstrukturierte Arbeitsweise erschwert die Arbeit unnötig und macht sie ineffizient. Gegen das Verzetteln gibt es inzwischen aber zahlreiche digitale Helfer. Unzählige Anwendungen helfen bei Projektmanagement, Organisation, Kommunikation, Dokumenten- verwaltung sowie Zeiterfassung und -management. Von Trello über Zenkit und Chaos Control bis hin zu Mindly. Sogar für Spesenabrechnungen und Fahrtenbuch gibt es Apps. Hier sind 30 nützliche Helferleinaufgelistet. *Funfact: Mich persönlich nerven Projektmanagement Tools nur. Bevor ich anfange, Listen zu schreiben und abzuhaken, investiere ich die Zeit lieber ins inhaltliche Arbeiten.* Vermeidung vermeiden Manche glauben ja, wenn man alles in letzter Minute erledigt, ist es in einer Minute fertig. Doch Prokrastinieren ist nicht zielführend. Aufschieben kann zwar helfen, sich kurzfristig gut zu fühlen - aber Verantwortung zu vermeiden bringt auf Dauer selten Erleichterung. Man sollte sich bewusst machen, dass man nie am Ziel ankommt, wenn man nicht losgeht. Außerdem hilft es, seine Ausreden zu hinterfragen: Warum nicht gleich? Also: Let’s go! Zwei-Minuten-Regel Die Zwei-Minuten-Regel geht auf den US-Autor David Allen zurück, einen Experten für Selbstmanagement. Frei nach dem Motto “Was du heute kannst besorgen…”, bedeutet die Zwei-Minuten-Regel: Erledige alles, was du innerhalb von zwei Minuten oder weniger schaffst sofort! Nein-Sagen Wie wir inzwischen wissen, ist es wichtig, Ablenkungen zu vermeiden, wenn man Ziele erreichen will. Dafür ist es wichtig, "Nein" zu sagen. Nein zu E-Mails, neuen To-Dos, weiteren Besprechungen oder zu immer neuen Ideen, die das Produkt oder Projekt betreffen. Wenn man sich zu sehr verzettelt, wird man nie fertig und das Produkt kommt nie auf den Markt. Nein sagen fällt vielen schwer. Dabei ist jedes Nein zu anderen, ein Ja zu sich selbst. Amen

  • Viktorias neue Hymne!

    Unser Team hat jetzt eine niegelnagelneue und ganz eigene Hymne! Geschrieben und gesungen von Suzie Kerstgens und ihrer Band KLEE! I N T E R V I E W M I T S U Z I E K E R S T G E N S "FC Bayern - Stern des Südens", Frank Zander mit "Nur nach Hause" oder Nina Hagens "Eisern Union" - welcher ist dein liebster Fußballsong? S | Wow, da kommst du ja direkt mit harten Fragen um die Ecke. Ich habe zu allen drei genannten Songs eigentlich keinen Bezug. Nina Hagen war allerdings damals, als wir unseren Song "Gold" im legendären Conny Plank Studio recorded haben, auch dort. Privat. Und sie hat tatsächlich den kompletten Song einmal mitgesungen. Irgendwo in unserem Archiv liegt diese tolle Aufnahme auch noch verborgen. Auf unserem Album "Jelängerjelieber" singt sie bei "Gegen den Strom" mit. Ich habe von Nina viel über das Leben als Sängerin im Musik-Business gelernt und sie hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Als Kind war ich echt mal Fan von Frank Zander. Wahrscheinlich wegen seines Songs "Oh Susi …". Allerdings habe ich damals die Anspielungen im Text nicht verstanden. Ich dachte, es sei einfach ein lustiges Lied. Cringe! FC Bayern – Stern des Südens? Sterne sind ganz einfach Kugeln aus Gas. Irgendwann verglühen sie. Aber im Ernst, die meisten Fans eines Vereins machen sich wahrscheinlich – so wie ich damals bei "Oh Susi" – gar keine tieferen Gedanken über ihre Vereinshymne. Diese wird einfach mitgesungen wie ein Lullaby. Obwohl es sich bei dem einen oder anderen Lied schon mal lohnen würde, Musik und Inhalt zu hinterfragen. Was aber ist mein liebster Fußballsong in der Bundesliga? Den Battle würde, unabhängig von der Vereinszugehörigkeit, die FC Köln Hymne "Mer stonn zu dir FC Kölle" gewinnen, weil der Song in meiner Heimatstadt Köln, nicht nur in der Welt des Fußballs stattfindet, sondern seinen Platz auch mitten im Kölner Alltag hat. Zum Beispiel im Straßen-Karneval. Und da singe ich dann auch leidenschaftlich mit. Welche Rolle spielt denn Fußball generell in deinem Leben? S | In meiner Familie hat Fußball keine Rolle gespielt. Ich bin nie in den fragwürdigen Genuss gekommen, am Samstagnachmittag während der Konferenzschaltung im Radio das Auto waschen zu müssen oder nach "Wetten, dass" auf das Aktuelle Sportstudio zu warten. Ich vermute auch, dass es damals am Niederrhein für Mädchen oder Frauen kaum Möglichkeiten gab, Vereinsfußball zu spielen. Als wir mit den Nachbarskindern gekickt haben, musste ich jedenfalls immer ins Tor und das war wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Mit Anfang 20 habe ich dann in meine erste Stadionwurst gebissen. Das war am Bökelberg. Gladbach gegen Bremen. Spektakulär. Ich kann mich nur noch an die Wurst erinnern. Nach 16 Jahren WG-Leben mit meiner Freundin, die ein großer Köln-Fan ist, weiß ich sogar, was Abseits ist. Das klingt alles nach einem ziemlich rosa-rotem Klischee? Ja, das stimmt. Aber hey … gib mir eine Chance … Seitdem mein Herz für den FC Viktoria Berlin entflammt ist, ist auch meine Welt himmelblau! Die Fankultur in Deutschland und auch die Fangesänge hierzulande sind ja überwiegend männlich dominiert. Da wird oft eher gebrüllt als gesungen. Oder wie siehst du das als Sängerin? S | Es gibt die These, dass das Paradoxon männlich dominierter Fangesänge, weil sogenannte Männer ja eigentlich gar nicht gerne öffentlich singen, in Stadien aufgehoben zu sein scheint. Das ist nicht von mir, das ist von Musikprofessor Georg Brunner. Der sagt, es müssen drei Dinge zusammenkommen: Ein alkoholisches Getränk wie Bier. Eine nicht alltägliche Bewegung wie Hüpfen, Schunkeln, Klatschen. Und nicht alltägliche Kleidung wie Trikots, Schals oder Kutten. Dazu kommt das Phänomen der Masse. Da sinkt dann die Hemmschwelle mitzusingen und damit einhergehend – und das behaupte ich – anscheinend auch das Niveau. Suzie Kerstgens, 1971 in Geldern geboren, absolvierte eine klassische Ballett- und Tanzausbildung und studierte Philosophie und Germanistik. Bekannt wurde sie als Sängerin, Texterin und Gründungsmitglied der Band KLEE. Seit mehr als 25 Jahren ist sie als Frau im Musik-Business unterwegs, einer vermeintlich progressiven Branche. (Credit: Marina Weigl) Du hast mal gesagt: "Die Musikindustrie ist ein Buddy-Biz, in dem sexistische Normen unbewusst und unverarbeitet weitergegeben werden. Deshalb ist es so wichtig, weibliche, non-binäre und eben alle Talente als selbstverständlich gleichberechtigt anzuerkennen (...). Mehr Frauen auf der Bühne führen zu mehr Frauen auf der Bühne." Siehst du da Parallelen zum Fußball-Business? S | Ja, da sehe ich deutliche Parallelen zum Fußball-Business, denn da sind die Strukturen ähnlich verhärtet und ganz offensichtlich männlich dominiert - in nahezu allen Bereichen. Im Musik-Business werden die Parameter langsam neu definiert, indem sich mehr und mehr sichtbare, diverse Allianzen bilden, die laut sind und ein Umdenken fordern. Aber beim deutschen Fußball traut sich bislang irgendwie noch keiner so richtig, den alten Speck durchzurütteln, um die männlich dominierte DFB-Oligarchie mal ordentlich zu revolutionieren, um den Herren die Augen zu öffnen und sie in die Realität zu begleiten. Die vorherrschenden Strukturen sind sowohl im Musik-Business als auch im Fußball-Business nicht mehr zeitgemäß. Was kann Musik daran ändern? S | Musik kann dazu auffordern, neu zu denken, anderes zu denken. Musik kann Mut machen, provozieren - und Musik kann auf eine ganz universelle und unmittelbare Weise in den buntesten Farben Sprachrohr einer neuen Gesellschaft sein, die endlich Schluss machen will mit der alten Leier des Patriarchats, das immer noch vor’m Eierlikör sitzt und an alten Nussecken knabbert. Wie kam es zur Zusammenarbeit mit dem FC Viktoria Berlin? S | Das war entweder ein glücklicher Zufall oder es war einfach Schicksal. Viktoria Mitgründerin Felicia Mutterer war im Dezember auf einem KLEE-Konzert im Kölner Club Luxor und ich glaube, dort wurde spontan die Idee geboren, dass unser Song "Gold" quasi maßgeschneidert sei für Viktoria. Nicht lange danach haben wir uns bei ihr Zuhause bei Glühwein und in Wollsocken getroffen und die Details besprochen. Das fühlte sich alles sehr organisch an. Wir haben sofort gematched und hatten sehr viel Spaß. Ich spürte ihre Begeisterung für den Verein und der Funke sprang sofort. Die Viktoria-Hymne ist eine Überarbeitung eures KLEE-Hits "Gold" von 2005. Im Original-Text heißt es "Wir blieben lang unerkannt und dann sind wir hinaus in die Welt, hinein ins Licht. Erst allein, dann Hand in Hand." Das klingt ja schon fast nach der Viktoria-Erfolgsstory und der Emanzipation des Fußballs mit Frauen. Worum ging es dir damals? S | Ja echt, ne? Das passt wirklich richtig gut. Das war Sten (Sten Servaes, Piano, Keyboard und Gesang bei KLEE; Anm. der Redaktion) und mir auch enorm wichtig bei der ganzen Sache: dass alles organisch bleibt und für alle Beteiligten eben auch authentisch ist. (Inflationär benutztes Wort, aber in dem Fall passt es tatsächlich.) Es sollte nie in einem "wie Phönix aus der Asche" Kontext verstanden werden. Es ging uns eher um das Miteinander in der Welt, um den Austausch und den Zusammenhalt, für den jeder einzelne Mensch wertvoll ist. Gerade weil er einzigartig ist. Im Januar hat Viktoria-Mitgründerin Felicia Mutterer dir Vorschläge für einen neuen Text geschickt. Konntest du damit etwas anfangen? S | Wir wurden vorsichtig gefragt, ob wir uns vorstellen könnten, den Song ein bisschen mehr in Richtung Viktoria zu individualisieren. Ist ja klar, dass ein zwanzig Jahre alter Song auch mal einen kleinen "Retouch" vertragen kann. Wir haben uns dann die Bälle hin und her gespielt und viel telefoniert. Ich musste mich ja auch erstmal mit der DNA von Viktoria vertraut machen. Das lief aber wie am Schnürchen. Songs, denen man anmerkt, dass sie von irgendwelchen Marketing Heinis im Zoom Meeting werbebedingt rundgelutscht werden, finde ich persönlich ja fürchterlich. Das funktioniert nicht. Das merkt man den Songs auch sofort an. Die haben selten Flow und klingen dann wie eine Abschlussarbeit des ersten Lehrjahres einer Stadtsparkasse. Bei solchen Songs fühlt keiner irgendwas. Noch nicht einmal die Abschlussklasse. Deshalb war ich sehr froh, als Felicia sagte, dass es ihr und dem Team sehr wichtig sei, dass der Song textlich poetisch und selbstbewusst bleibt und in der Neuaufnahme Empowerment und Eleganz spürbar werden. Wir haben da zusammen eine gemeinsame Sprache gefunden und wir freuen uns sehr Teil dieser Community zu sein. Die Zukunft ist Himmelblau. Viva Viktoria! Das Ergebnis - die neue Viktoria-Hymne performten KLEE am 18.06. beim Relegations-Rückspiel gegen den HSV live im Stadion Lichterfelde! Vielen Dank, Suzi!

  • FC Viktoria verpasst gegen Hamburg das Wunder

    Der Traum ist vorerst geplatzt: Im Rückspiel der Relegation um den Aufstieg in die 2. Bundesliga unterliegt der FC Viktoria Berlin dem Hamburger SV mit 1:3. Trotz einer engagierten Leistung hat es nicht für das Wunder von einem Sieg mit vier Toren Unterschied gereicht. Zuschauer*innenrekord im Stadion Lichterfelde Im Stadion Lichterfelde kamen am Sonntagabend 3.600 Zuschauer*innnen zusammen, um die Himmelblauen zu unterstützen. Damit war nicht nur das freigegebene Kontingent ausverkauft, die Zahl bedeutete auch einen Rekord im Stadion Lichterfelde. Noch nie sahen dort so viele Menschen ein Viktoria-Spiel - weder bei den Frauen, noch bei den Männern. Die Partie begann wie schon im Hinspiel mit einem starken HSV. Die Hamburgerinnen lehnten sich keineswegs zurück und verwalteten den 3:0-Sieg aus dem Hinspiel. Schon in der zweiten Spielminute hatten sie die Chance auf den ersten Treffer. Doch Inga Buchholz im Tor der Viktoria rettete den Ball gerade so auf der Linie. Knapp zehn Minuten später konnte sie jedoch nichts tun: Larissa Mühlhaus verwandelte einen Freistoß direkt ins obere rechte Eck zum 1:0 für Hamburg (11.). Viktoria bemüht sich, Hamburg hat Platz Statt betrübt zu sein angesichts der nun fünf Tore, die es für einen Aufstieg brauchte, arbeiteten die Viktoria-Spielerinnen mutig nach vorn. Einige Ungenauigkeiten bestimmten aber das Spiel, so flankte beispielsweise Louise Trapp von der rechten Grundlinie nicht etwa zu einer Mitspielerin, sondern ins Aus (17.). Im Gegenzug zeigte sich, dass der HSV zu viel Platz hatte. Die insgesamt sehr starke Carla Morich schickte den Ball rechts raus zu Jobina Lahr, die viel Rasen vor sich hatte. Nach einer Hereingabe ins Zentrum konnte Buchholz jedoch klären (18.). Die Hamburgerinnen schoben hoch, Viktoria zeigte sich bissig in den Zweikämpfen. Insgesamt entwickelte sich das Spiel recht zerfahren, Viktoria kam kaum durch die starke Hamburger Defensive. Nach einer halben Stunde setzte Aylin Yaren jedoch zu einem Ausrufezeichen an: Geschickt lupfte sie die Kugel über Hamburgs Torhüterin Lela Naward - statt ins Tor ging dieser Versuch aber knapp links vorbei (30.). Etwas später setzte Anina Sange einen Distanzschuss aus die Latte (40.). Viktoria wollte den Ausgleich unbedingt vor der Halbzeitpause, schickte Yaren, Selina Grosch und Marlies Sänger gen Tor (41., 45.), doch es nützte nichts. Wie in Hamburg: Viktoria nach Seitenwechsel stärker Kurz nach Wiederanpfiff gab es mit einem Schuss Svea Stoldts an Bucholz’ Außennetz einen kurzen Aufreger, dann zeigte Viktoria jedoch ihre Stärke. Sänger war nun deutlich offensiver, sowohl links als auch rechts zu finden. Vanessa Lux traf die Latte, von wo der Ball auf die Torlinie prallte und den Zuschauer*innen einen Aufschrei entlockte (52.). Im Anschluss schoss Maja Wasiak ans linke Außennetz. Bis es zum Tor kam, dauerte es jedoch eine Weile. In der 68. Spielminute pfiff Schiedsrichterin Miriam Schwermer, die insgesamt keiner klaren Linie folgte, auf Strafstoß für Viktoria Berlin. Yaren trat an - und verwandelte souverän zum 1:1 Ausgleich (69.). Doch in der Folge wurde der HSV wieder stärker. Sänger musste eine enorm gute Grätsche auspacken, Buchholz mehrmals stark reagieren und klären (76., 77., 85.). Bis in die Schlussphase wurde das Spiel immer fahriger, es ging hin und her. Margareta Lorenz verpasste per Kopf das 2:1 für Viktoria knapp (88.) - und dann ging es für die Berlinerinnen richtig schief. Die eingewechselte Irma Schittek machte erst das zweite Tor für den HSV (89.), um in der Nachspielzeit auch noch auf 3:1 für Hamburg zu erhöhen (90.+3). Das bedeutet für den HSV den Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Die Hamburgerinnen kehren damit nach elf Jahren auf die Bundesebene zurück. Tolle Saison, trotz verpasstem Aufstieg Für die Viktoria geht es nun in die wohlverdiente Sommerpause. Neben dem sportlichem Erfolg mit 23 Siegen und nur drei Niederlagen in der Regionalliga Nordost, 151 geschossenen Toren und der Meisterschaft sowie dem Pokalsieg, ist auch neben dem Platz viel zu feiern. Zuschauer*innenrekorde, eine LED-Anzeigetafel und vor allem deutlich mehr Sichtbarkeit für den Fußball der Frauen lassen sich genauso gut sehen. Zwischen dem 12. und 14. August geht es im DFB-Pokal in der ersten Runde weiter mit der Pflichspielsaison. Der erste Spieltag der Regionalliga Nordost wird in der Folgewoche am 19. oder 20. August angepfiffen.

  • Mission Aufstieg: Rückschlag gegen Hamburg

    Nach der Liga ist vor der Relegation! Für die Viktoria ging es am Sonntag, den 11. Juni, nach Hamburg zum ersten Spiel um den Aufstieg - gegen den HSV. Die Hamburgerinnen waren Meisterinnen in der Regionalliga Nord geworden. Mit kräftiger Unterstützung der Ultras der HSV-Männer, aber auch zahlreichen angereisten Viktoria-Anhänger*innen war das Stadion in Eimsbüttel mit etwa 1.800 Zuschauer*innen gut gefüllt. Hamburg macht das Spiel Wie zu erwarten war, übernahm der Hamburger SV das Ruder und setzte die Gästinnen aus Berlin früh unter Druck. Schon in der vierten Minute kam der HSV zur ersten Chance, setzte diese jedoch übers Tor. Kurz darauf klärte Corinna Statz kam Fünfmeterraumeck vor Carla Morich (6.). Marlies Sänger und Vanessa Lux lösten eine gefährliche Situation im Verbund auf (8.). Die Partie spielte sich vor allem vor dem oder im Viktoria-Strafraum ab. Die Himmelblauen brauchten eine Weile, um ins Spiel zu kommen, oft kamen sie nicht über die Mittellinie hinaus. Doch die Lücken, die sich boten, fanden und nutzten sie. So kam Linda Shigjeqi zum ersten Abschluss für Viktoria. Der HSV fing den Schuss jedoch ab (13.). Wenig später rutschte Sänger der Ball halblinks einige Meter vor dem Sechzehnmeterraum ab, sodass ihr Schuss am Tor vorbeiging (20.). Elfmeter in Viktoria-Druckphase Viktoria kam besser in die Partie, verlagerte das Spiel öfter in die Hamburger Hälfte und hielt die Hamburgerinnen weitestgehend vom eigenen Strafraum fern. Zur Halbstundenmarke wechselte Trainer Alejandro Prieto die starke Lux aus, da diese Gelb-Rot-gefährdet war. Für sie kam Danya Barsalona in die Partie (29.). Gerade, als Viktoria eine echte Druckphase aufbaute und sich immer mehr Möglichkeiten - auch durch Standards - erarbeitete, kam der Schock: Strafstoß für Hamburg. Kapitänin Marlies Sänger hatte Morich im linken Strafraumeck gelegt. Larissa Mühlhaus trat an und versenkte zum 1:0 (42.). Hamburg zieht sich zurück und trifft In der zweiten Halbzeit entwickelte sich ein deutlich anderes Spiel: Die Hamburgerinnen ließen Viktoria machen. Und die nahmen das an. Besonders Statz und Sänger sorgten für Alarm, erstere bediente letztere bei einer Ecke, Kapitänin Sänger setzte den Kopfball jedoch knapp aufs Tornetz (53.). Danach verpasste Statz erneut (54.). Auf der anderen Seite hielt Buchholz stark (63.). Doch alle Bemühungen nützten nichts. In der 76. Spielminute erzielte die eingewechselte Lisa Baum nach einem tollen Spielzug aus spitzem Winkel das 2:0 für Hamburg. Viktoria versuchte weiter einen Treffer zu setzen, doch das Spiel steuerte unaufgeregt dem Ende entgegen. Auch die Einwechslung Nina Ehegötz’ (84.) und ein guter Freistoß brachten den Himmelblauen keinen Ertrag. Stattdessen schlug noch einmal der HSV zu: Nach einer Ecke traf Irma Schittek zum für Hamburg wichtigen dritten Tor (90.+2). Schwere Aufgabe im Rückspiel der Relegation Aylin Yaren hatte noch einmal die Chance zu verkürzen (90.+3), doch es blieb beim 3:0 für den HSV. Eine schwierige Ausgangssituation für die Viktoria, die im Rückspiel im eigenen Stadion nun drei Tore schießen muss, um es in die Verlängerung zu schaffen. Anpfiff ist am Sonntag, den 18. Juni, um 17 Uhr im Stadion Lichterfelde - alle Unterstützung wird gebraucht!

  • Nike (!) als neuer Game Changer an Board

    Mitte Mai gab es große Neuigkeiten von der OMR-Bühne: Ab der Saison 2023/2024 wird Nike unser exklusiver Ausstatter! Richtig gelesen - Nike! Gemeinsam verfolgen wir ein gemeinsames Ziel: Uns aktiv für den Sport und Fußball der Frauen einzusetzen, Chancengleichheit und Gleichberechtigung zu fördern. Mit dem Deal war ein echter Game Changer Moment verbunden. Wir als Frauen sind für den gesamten Verein vorangegangen. Nike wird neben unserem Team auch alle anderen Teams über die Kinder- und Jugendmannschaften der Mädchen und Jungen bis hin zu den 1. Herren ausstatten. Wir sind unfassbar stolz und froh über diesen riesigen Meilenstein! Trikotideen, anyone? ;)

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